Die Edelmetalle Palladium und Rhodium erleben derzeit eine Preisrally von historischem Ausmaß. Palladium kratzt aktuell an der Marke von 2.500 US-Dollar je Feinunze. Bei Rhodium ist die Preisentwicklung noch extremer: Aktuell wechselt das Edelmetall für 9.400 US-Dollar pro Feinunze den Besitzer. Das lässt Investoren aufhorchen. Doch Edelmetall-Experte Thorsten Polleit rät zur Vorsicht: "Man sollte den Preissteigerungen nicht unbedingt hinterherlaufen", warnt der Chefvolkswirt des Edelmetallhändlers Degussa Goldhandel.

Grund für die Preisexplosion ist vor allem die hohe Nachfrage aus der Autoindustrie. Autobauer nutzen Rhodium und Palladium für Katalysatoren in Benzinern. Gleichzeitig ist das Angebot an den Edelmetallen zurzeit besonders knapp. Produktionseinschränkungen in Südafrika und die Sorge vor einer Angebotsverknappung aus Russland befeuern die Preisrally zusätzlich.  

Platin als Alternative
Der Preis für Palladium hat sich innerhalb eines Jahres nahezu verdoppelt. Seit 2016 beträgt der Anstieg sogar 350 Prozent. Der Rhodiumpreis spielt noch stärker verrückt: Seit Anfang 2019 ist er um 280 Prozent gestiegen, verglichen mit 2016 sogar um mehr 1300 Prozent. Genau hier liegt für Polleit die Krux: "Irgendwann schrumpft die Nachfrage nach diesen Edelmetallen preisbedingt und Substitutionsprozesse setzen ein", prophezeit er. Anstelle von Palladium empfiehlt der Experte Anlegern daher, auf Platin zu setzen. (fp)