Rohstoffe eignen sich nicht als Investment für Privatanleger. Davon ist Gottfried Urban, Vorstand der Bayerische Vermögen AG in Traunstein, überzeugt: "Rohstoffe sind die am stärksten schwankende Anlageklasse, erzielen keinen laufenden Ertrag, und Anleger müssen die Gesetze des Warenterminmarktes kennen", erklärt Urban. Meist würden die Waren auf Termin mit deutlichem Aufschlag zum Tagespreis gehandelt, weil Lager- und andere Kosten hinzukommen. Notiert und gezahlt werde in der Regel in US-Dollar, so dass auch Währungsschwankungen den Erfolg einer Anlage beeinflussen. 

"Privatanleger können deshalb trotz steigender Rohstoffpreise viel Geld verlieren", warnt Urban. So sei der Ölpreis seit Anfang des Jahres 2016 um etwa 30 Prozent gestiegen. "Mit einem Zertifikat auf den Ölpreis-Index haben Anleger im gleichen Zeitraum dennoch Geld verloren", so der Vermögensverwalter. In den vergangenen zehn Jahren erlitten Anleger mit einem Ölpreisindexprodukt einen Verlust von etwa 80 Prozent, obwohl der Ölpreis in der Zeit nur um gut 20 Prozent zurückging.


Als Rohstoffinvestment kommt nur Gold in Frage
"Der Rohstoffmarkt ist selbst für Profis kein einfacher Markt mit ganz eigenen Gesetzen", sagt Urban. Die Anlageklasse sei zu risikoreich und damit ungeeignet für die Altersvorsorge. Wenn eine Beimischung von Rohstoffen zum Depotmix gewünscht werde, eigne sich nur Gold. Auf alle anderen Rohstoffinvestments sollten Privatinvestoren aus eigenem Interesse lieber verzichten, rät der Vermögensverwalter. (fp)