Die meisten Schwellenmärkte sind gut gerüstet für das neue Jahr, sagt Claudia Calich, Managerin des M&G Global Emerging Markets Bond Fund. "Da die Währungen überwiegend fair oder sogar etwas unterbewertet sind, können die Länder auch höhere Zinsen in den USA und einen stärkeren US-Dollar verkraften", so Calich. Größter Unsicherheitsfaktor sei der chinesische Renminbi, dessen Entwicklung stark von der zukünftigen US-Handelspolitik abhänge. 

In diesem Jahr werde es insgesamt weniger um die Allokation zwischen Hart- und Lokalwährungsanleihen gehen, erwartet Calich. Wichtiger werde es sein, die Volatilität und allgemeine Marktrisiken im Auge zu behalten. Zuletzt konnten Investoren, die auf Schwellenländeranleihen gesetzt hatten, über eine ordentliche Wertentwicklung freuen – allen Aufregerthemen des vergangenen Jahres zum Trotz. Im Durchschnitt erzielten Anleger 2016 mit Schwellenländeranleihen Gesamterträge von rund zehn Prozent, und zwar sowohl bei Hartwährungs-, Lokalwährungs- und Unternehmensanleihen. Die einzelnen Märkte entwickelten sich dabei häufig spiegelbildlich zum Vorjahr: Mit Ausnahme der Ukraine lagen 2016 diejenigen Schwellenländer vorn, die 2015 schlecht abgeschnitten hatten.

Emerging Markets am Anfang einer Erholungsphase
Auch Geoffrey Wong, Head Global Emerging Markets und Asia Pacific Equities bei UBS Asset Management, sieht die Emerging Markets auf einem guten Weg: "Die Schwellenländer befinden sich am Anfang einer Erholungsphase, wobei einige Länder bereits eine Zunahme der Aktivitäten verzeichnen", erklärt Wong. Unterstützend wirke, dass sich die Rohstoffpreise stabilisiert haben. "Die Kurse der Schwellenländerwährungen sind auf attraktive Niveaus gefallen, und in den meisten Schwellenländern sind erste Anzeichen des Schuldenabbaus zu erkennen. Die Situation ähnelt einer u-förmigen Erholung, die jener der USA ab dem Jahr 2009 gleicht", so Wong.

2017 könnten Schwellenländeraktien sich besser entwickeln als der breite Markt, sagt der Anlagestratege. Steigende Löhne lassen in den Schwellenländern mehr als 400 Millionen Menschen von der Mittelschicht in die gehobene Mittelschicht aufsteigen. Weitere Wachstumstreiber sind laut Wong die in den Städten lebenden, jungen, technisch versierten Konsumenten sowie ein zahlenmäßig verbessertes Verhältnis von arbeitender zu nicht-arbeitender Bevölkerung. (fp)