Einen Tag, nachdem die Federal Reserve ihre Zinssätze nach zehn Erhöhungen in Folge unverändert gelassen hatte, hob die EZB ihre Leitzinsen um jeweils 0,25 Prozentpunkte an. Der Hauptrefinanzierungssatz liegt damit bei 4,0 Prozent. Der zurzeit noch wichtigere Einlagensatz, den Banken für ihre Einlagen bei der EZB bekommen, steigt auf 3,5 Prozent. Ökonomen und Geldmärkte hatten diesen Schritt im Vorfeld der Sitzung erwartet.

"Die zukünftigen Beschlüsse des EZB-Rats werden dafür sorgen, dass die EZB-Leitzinsen auf ein ausreichend restriktives Niveau gebracht werden, um eine zeitnahe Rückkehr der Inflation zum mittelfristigen Zwei-Prozent-Ziel zu erreichen”, hieß es in den Beschlüssen des EZB-Rats. "Dieses Niveau wird so lange aufrechterhalten wie erforderlich."


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Die EZB bestätigte außerdem, dass sie die Tilgungsbeträge aus dem 3,2 Billionen Euro schweren Programm zum Ankauf von Vermögenswerten ab Juli nicht wieder anlegen wird – ein weiterer Schritt zur Straffung, der auf der Sitzung im Mai angedeutet worden war.

Die Entscheidungen wurden durch die neuen Stabsprojektionen der Experten aus dem Eurosystem untermauert, denen zufolge sich die Inflation langsamer als angenommen auf 2,2 Prozent im Jahr 2025 abschwächen wird. Das liegt immer noch über dem Ziel der EZB. (Bloomberg/ohm)