Sollte die Europäische Zentralbank (EZB) am Donnerstag beherzt vorgehen, könnte das nach Ansicht von Analysten einen Nachahm-Effekt bei anderen Notenbanken auslösen. Grund: Die Zentralbanken könnten dagegen vorgehen wollen, dass der Euro nach weiteren Zinssenkungen gegenüber ihren jeweiligen Währungen abwertet. Als erstes würden wohl die Schweizerische Nationalbank (SNB), die schwedische Riksbank und die dänische Nationalbank reagieren, sagten Analysten gegenüber Bloomberg. Die japanische und die chinesische Zentralbank würden die Wechselkurse ebenfalls genau im Auge behalten.

Die SNB wird bei einem Euro-Franken-Kurs von 1,075 einschreiten, schätzen Analysten von Nordea. Sie könnte an den Märkten intervenieren und möglicherweise eine außerordentliche Sitzung einberufen, um den Leitzins zu senken, falls der Aufwärtsdruck beim Franken zu stark wird. Bei der UBS rechnet man dagegen nicht damit, dass die SNB auf weitere EZB-Lockerungen mit einer Zinssenkung reagieren wird: Der Euro-Franken-Kurs sei wichtiger als der Zinsunterschied gegenüber der EZB.

Im Norden brodelt es
Die schwedische Zentralbank hat bereits angekündigt, zu intervenieren, falls sich die schwedische Krone einem Kurs von neun gegenüber dem Euro annähern wird. Bei früheren Zinssenkungen war sie aggressiv vorgegangen.

Auch in Dänemark sind Reaktionen auf die EZB zu erwarten, weil die dänische Krone an den Euro gekoppelt ist. Analysten gehen davon aus, dass die Wechselkursbindung erst einmal bestehen bleiben wird. (fp)