"Ich denke, dass jetzt nicht die Zeit ist, allzu rasch zu agieren, da wir bereits einen weiten Weg zurückgelegt haben", sagte Fabio Panetta, Mitglied des Direktoriums der Europäischen Zentralbank, im Interview mit der französischen Tageszeitung "Le Monde". "Wir haben das Endziel noch nicht erreicht, aber wir sind nicht weit davon entfernt."

Die Währungshüter haben ihre Zinssätze bereits um 375 Basispunkte angehoben. Da sich die Inflation zwar verlangsamt hat, aber immer noch sehr hoch ist, wird erwartet, dass die EZB die Zinssätze im Juni und im Juli erneut um jeweils einen Viertelpunkt anheben wird.

"Die Inflation ist zu hoch, aber es gibt keinen Grund zur Besorgnis", so Panetta, der im EZB-Rat eher zu den Tauben gezählt wird. "Unsere geldpolitische Straffung wird in den kommenden Monaten zu spüren sein. Wir können nicht ausschließen, dass die Inlandsnachfrage schwach bleibt und sich dies in einer anhaltenden Konjunkturschwäche oder sogar einer technischen Rezession in der Eurozone niederschlägt." (mb/Bloomberg)