Kryptowährungen sind auf dem Vormarsch. Die Europäische Zentralbank (EZB) sieht aber bisher keinen Handlungsbedarf, schreibt die Krypto-Taskforce in einem Report zur Regulierung von digitalen Devisen. "Zum gegenwärtigen Zeitpunkt erfüllen Krypto-Assets nicht die Funktionen von Geld, und sie haben weder greifbare Auswirkungen auf die Realwirtschaft noch erhebliche Auswirkungen auf die Geldpolitik", heißt es in dem Dokument. Daher habe beispielsweise der Bitcoin auch keinen Einfluss auf die Preisgestaltung an anderen Märkten.

Die EZB-Experten sehen Kryptowährungen derzeit nicht als ernstzunehmende Konkurrenz für Bargeld. Zum einen gebe es zu wenig Annahmestellen, um diese im alltäglichen Konsum zu integrieren, zum anderen ließen die hohen Wertschwankungen nicht zu, dass Kryptowährungen als Rechen- oder Wertaufbewahrungseinheit genutzt werden. EZB-Präsident Mario Draghi äußerte sich dazu bereits Anfang Mai: "Ein Euro ist ein Euro, ob heute, morgen oder in einem Monat, (…) denn die EZB steht hinter dem Euro. Wer steht hinter den Kryptowährungen?"

Kryptowährungen kaum im Finanzsystem verankert
Auch im Finanzsystem spielen Kryptowährungen wie Bitcoin, Ethereum und Litecoin nach Ansicht der EZB-Experten bislang keine maßgebliche Rolle: "Ihr kombinierter Wert ist im Verhältnis zum Finanzsystem gering, und ihre Verbindungen zum Finanzsektor sind immer noch begrenzt", heißt es im Bericht. Die EZB wolle die Kryptowährungen dennoch weiterhin kontinuierlich überwachen, da "die Verknüpfungen mit dem weiteren Finanzsektor in Zukunft möglicherweise auf ein höheres Niveau steigen", schreiben die Experten. (fp)