Jerome Powell bekräftigte am Montag (30.9.) seine Zuversicht, dass sich die Inflation weiter auf das Zwei-Prozent-Ziel der Federal Reserve zubewegen wird. Das Konjunkturumfeld werde einer weiteren Abnahme des Preisdrucks den Weg bereiten. 

"Wenn sich die Wirtschaft im Großen und Ganzen wie erwartet entwickelt, wird sich die Geldpolitik im Laufe der Zeit in Richtung einer neutraleren Haltung bewegen", sagte Powell in einer Rede in Nashville auf der Jahrestagung der National Association for Business Economics. "Wir haben indessen keinen festgelegten Kurs", fügte er an. Die Währungshüter träfen ihre Entscheidungen weiterhin von Sitzung zu Sitzung, auf der Grundlage der eingehenden Wirtschaftsdaten.

In einer Fragerunde im Anschluss an seine Rede räumte Powell ein, dass die jüngsten Projektionen der US-Notenbanker bei den nächsten beiden geldpolitischen Entscheidungen im November und Dezember Zinssenkungen um jeweils einen Viertel-Prozentpunkt signalisierten. Basis seien jedoch die Daten. 

"Dies ist kein Ausschuss, der es eilig hat, die Zinsen schnell zu senken", sagte Powell. "Letztendlich werden wir uns von den eingehenden Daten leiten lassen. Und wenn sich die Konjunktur stärker verlangsamt als wir erwarten, dann können wir die Zinsen schneller senken. Wenn sie sich weniger verlangsamt als wir erwarten, können wir die Zinsen langsamer senken."

Der US-Arbeitsmarkt sei solide. Das diesbezügliche Umfeld habe sich jedoch "im vergangenen Jahr deutlich abgekühlt", so Powell. "Wir glauben nicht, dass wir eine weitere Abkühlung auf dem Arbeitsmarkt brauchen, um eine Inflation von zwei Prozent zu erreichen." (mb/Bloomberg)