"Ich finde, der Präsident sollte zumindest ein Mitspracherecht haben", sagte Donald Trump in der Vorwoche auf einer Pressekonferenz in seinem Mar-a-Lago-Club in Florida. "Ich denke, dass ich in meinem Fall viel Geld verdient habe, ich war sehr erfolgreich. Und ich denke, dass ich einen besseren Instinkt habe als in vielen Fällen die Leute, die in der Federal Reserve sind oder der Vorsitzende". Fed-Chef Jerome Powell kritisierte er dafür, dass er die Zinssätze "ein bisschen zu früh und ein bisschen zu spät" bewege. 

Für Vizepräsidentin Kamala Harris hingegen steht die Unabhängigkeit der Notenbank außer Frage. "Die Fed ist eine unabhängige Einrichtung, und als Präsidentin würde ich mich niemals in deren Entscheidungen einmischen", sagte sie am Samstag (9.8.) in Phoenix zum Abschluss eines Wahlkampfauftritts im Swing-State Arizona. 

"Wirklich entsetzt"
Der frühere Finanzminister Larry Summers zeigte sich "wirklich entsetzt" über Trumps Idee. "Das Ergebnis ist eine höhere Inflation und eine schwächere Wirtschaft", so der Demokrat in einem Interview mit "Bloomberg TV". Und Jay Barry, Zinsstratege bei JP Morgan, warnte vor steigenden Renditen von US-Staatsanleihen, sollte die Unabhängigkeit der Fed ausgehebelt werden.

Die US-Notenbank wird wohl auch ein zentrales Thema bei der ersten Fernsehdebatte der beiden Präsidentschaftsanwärter werden, die laut "ABC News" am 10. September über die Bühne gehen soll. (mb)