Die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) hat ihren Leitzins in einem Zielbereich von 5,0 bis 5,25 Prozent belassen, zugleich aber weitere Zinserhöhungen noch in diesem Jahr signalisiert. Zuvor hatte der Offenmarktausschuss (FOMC) den Leitsatz seit März 2022 auf jeder Sitzung angehoben, um die Inflation zu bekämpfen.

"Die Beibehaltung des Zielkorridors bei dieser Sitzung ermöglicht es dem Ausschuss, zusätzliche Informationen und deren Auswirkungen auf die Geldpolitik zu bewerten", teilte der FOMC am Mittwoch (14.6.) in Washington mit. Die Fed prognostiziert nun, dass die Zinsen bis Jahresende auf 5,6 Prozent steigen werden (Medianprognose). Vor drei Monaten waren noch 5,1 Prozent vorhergesagt worden.


In der Bilderstrecke oben dokumentiert FONDS professionell ONLINE, wie Portfoliomanager, Volkswirte und Anlagestrategen die jüngste Fed-Entscheidung einordnen – einfach weiterklicken!


Das Votum des FOMC fiel einstimmig aus. Zwölf der 18 Mitglieder legten die künftigen Zinssätze auf oder über eine mittlere Spanne von 5,5 bis 5,75 Prozent, was zeigt, dass die meisten eine weitere Straffung für erforderlich halten, um den Preisdruck einzudämmen. Die Prognosen deuten zwei weitere Zinserhöhungen um jeweils einen Viertelpunkt oder einen halben Punkt bis Jahresende an.

Fed-Chef Jerome Powell sagte, fast alle Mitglieder des FOMC gingen davon aus, dass es angemessen sei, die Zinssätze im Jahr 2023 "etwas weiter" anzuheben, um die Inflation zu senken. Er wollte sich nicht dazu äußern, ob eine weitere Zinserhöhung bereits im Juli erfolgen könnte. "Der Inflationsdruck ist nach wie vor hoch, und es ist noch ein weiter Weg, um die Inflation wieder auf zwei Prozent zu senken", sagte Powell auf einer Pressekonferenz nach der Sitzung.

Enttäuschte Reaktionen an der Börse
Der Ausschuss "hielt es für klug", die Zinssätze in diesem Monat konstant zu halten, fügte er hinzu. Die Pause bedeute eine Fortsetzung des moderaten Tempos der Zinsanhebungen. "Wir haben viel erreicht, und die volle Wirkung unserer Straffung muss sich erst noch zeigen", so Powell.

Der Leitindex S&P 500 gab unmittelbar nach der Entscheidung nach, auch der Dollar verlor gegenüber einem Korb von Währungen an Wert. Die Renditen für zweijährige US-Staatsanleihen stiegen auf den höchsten Stand seit März. (Bloomberg/bm)