Die Stimmung an den Märkten hat sich zuletzt verbessert, die Kurse erreichten teils Rekordhöhen. Treiber sind das nun verabschiedete Infrastrukturpaket der US-Regierung in Höhe von 550 Milliarden US-Dollar, ebenso wie die Aussichten auf solide Unternehmensgewinne und eine Jahresendrally. Auch die Taperingpläne der US-Notenbank Fed schreckten Anleger nicht ab. Doch langfristig gesehen dürfte es an den Märkten nicht so rosig weitergehen, warnen Experten des Vermögensverwalters Feri.

Aus Sicht der Finanzprofis sollten sich Anleger im kommenden Jahr auf härtere Zeiten gefasst machen. "Das Börsenhoch der vergangenen Wochen und Monate wurde nur von relativ wenigen Aktien getragen", begründen sie. "Diese geringe Marktbreite macht die Aktienmärkte insgesamt anfälliger für schlechte Nachrichten." Zu den Hürden zählen im Jahr 2022 nach dem Zurückfahren der Anleihekäufe steigende Leitzinsen, mit denen die Feri-Vermögensprofis rechnen.

Gewinner und Verlierer
Auch das Gewinnwachstum der Unternehmen halte Enttäuschungen bereit. Zwar dürfte sich die globale Konjunktur im kommenden Jahr von der Pandemie erholen, doch höhere Lohnforderungen und steigende Rohstoffpreise könnten die Gewinnmargen drücken. In diesem Szenario rechnen die Profis mit Gewinnern und Verlierern. 

"Auf der Gewinnerseite stehen wenige Werte und Sektoren, die entweder von einem inflationären Umfeld und höheren Zinsen profitieren oder eine ausgeprägte Preissetzungsmacht aufweisen", prognostiziert Feri. "Zu den Verlierern werden dagegen solche Unternehmen zählen, die keine signifikante Preissetzungsmacht besitzen und von steigenden Zinsen bedroht sind." (fp)