Nach dem turbulenten Jahresauftakt bleiben die Aktienmärkte weltweit vorerst auf Talfahrt. In den kommenden Monaten könnten die Risiken für Investoren weiter zunehmen. Das Investmenthaus Feri sieht gleich an mehreren Fronten Gefahren: "Die globalen Probleme, die schon 2015 unter der Oberfläche geschwelt haben, werden nicht länger ignoriert", sagt Heinz-Werner Rapp, oberster Anlagestratege der Feri-Gruppe.

Das globale Wachstum bleibt wegen der hohen Verschuldung und der schwierigen Lage in China schwach; in den Schwellenländern, bei Hochzinsanleihen sowie im Energiesektor lauern als Folge des Ölpreisverfalls akute Kreditrisiken. Außerdem könnten Anleger das Vertrauen in die Politik der Notenbanken verlieren.

Geopolitische Störfaktoren sorgen für zusätzliches Risikopotenzial. So erhöht etwa der Ölpreisverfall den Druck auf Länder wie Russland und Brasilien, die ohnehin wirtschaftliche Probleme haben. In Europa drohen Investoren harte Zeiten, falls Großbritannien aus der EU austreten sollte. Euro-Investments würden dann von Anlegern noch kritischer gesehen, sagt Rapp. Insgesamt habe sich das globale Anlageumfeld verschlechtert. "Die schwache Verfassung der Weltwirtschaft und die ungewöhnliche Häufung systemischer und politischer Risiken lassen ein weiter schwieriges Börsenjahr erwarten."

Risiko herunterfahren
Zwischenzeitlich könnten sich die Märkte kurz erholen, vor allem vor wichtigen Notenbankterminen. Sowohl die Europäische Zentralbank (EZB) als auch die US-Notenbank Fed werden den Märkten neue Entspannungssignale senden, ist der Feri-Stratege überzeugt. "Solche Erholungsphasen sollten jedoch nicht darüber hinweg täuschen, dass die Kapitalmärkte weiter stark unter Druck bleiben." Anleger sollten Markterholungen deshalb konsequent zur Risikoreduzierung nutzen. (fp)