Die schwache Kursentwicklung bei Hochzinsanleihen zu Jahresbeginn macht die Anlageklasse erst recht attraktiv, meint Charles McKenzie, Leiter des Bereichs Anleihen bei Fidelity International. "Je schwächer die Kursentwicklung, desto interessanter werden die steigenden Risikoaufschläge", sagt er. Für Investoren ergäben sich nun Anlagechancen: So seien die Risikoaufschläge von Investment-Grade-Unternehmensanleihen mit derzeit rund 117 Basispunkten so hoch wie seit 2012 nicht mehr und lägen weit über ihrem langjährigen Durchschnitt. "Auch an den Hochzinsmärkten sehen wir momentan sehr hohe Risikoaufschläge von rund 776 Basispunkten", sagt McKenzie.

Zwar werden die Ausfallraten von Hochzinsanleihen im Jahresverlauf steigen, warnt der Fidelity-Experte. "Aber meiner Meinung nach werden Anleger in allen Rating-Kategorien oberhalb des sehr schwachen CCC-Ratings bei den aktuellen Niveaus der Risikoaufschläge mehr als angemessen für das eingegangene Risiko entlohnt." Voraussetzung sei allerdings, dass Anleger kurzzeitige Schwankungen aushalten können und einen mittel- bis langfristigen Anlagehorizont haben.

Geringe Liquidität kann Schwankungen verstärken
Ungeachtet attraktiver Bewertungen bereitet Anlegern die geringe Liquidität an einigen Anleihemärkten Sorgen, beobachtet McKenzie. Sie könne die Marktschwankungen verstärken und den Handel bremsen. "Derzeit sind die Liquiditätsbedingungen zwar angespannt, bewegen sich aber noch im Normalbereich", urteilt der Fidelity-Experte. (fp)