Die deutsche Bundestagswahl rückt näher, und damit auch die Frage, welche Koalition sich danach finden wird. Das Wahlergebnis könnte so manches an der künftigen Wirtschaftspolitik ändern und damit auch Einfluss auf die Finanzmärkte haben. Eine Umfrage von FONDS professionell zeigt, was die einzelnen Parteien planen.

Anleger sollten allerdings nicht versuchen, einen möglichen Wahlausgang vorab in ihrem Portfolio zu berücksichtigen, warnt Rolf Tilmes, Vorstandsvorsitzender des Financial Planning Standard Boards (FPSB). "Davon rate ich dringend ab", sagt er.

Wahlergebnisse lassen sich kaum seriös vorhersagen. Das hat das Brexit-Votum im vergangenen Jahr eindrucksvoll gezeigt. Darüber hinaus sollten Anleger die alte Weisheit beherzigen, dass politische Börsen kurze Beine haben – wie sich etwa an der nur kurzfristigen Reaktion der Wall Street auf Donald Trumps Überraschungssieg zeigte. Investoren sollten ihr Portfolio stets langfristig ausrichten, mahnt Tilmes. Politische Ereignisse wie Wahlen können bestenfalls ein willkommener Anlass sein, die strategische Ausrichtung genau zu überprüfen.

Nach der Wahl ist alles anders
Es ist nicht ratsam, vor wichtigen Wahlen das Portfolio zu modifizieren – danach sieht es anders aus. "Tatsächlich können sich die politischen Rahmenbedingungen ändern. Deshalb ist es wichtig, das Portfolio regelmäßig zu analysieren und falls nötig anzupassen", sagt Tilmes.

So hat US-Präsident Trump etwa einerseits Steuererleichterungen angekündigt, andererseits aber auch protektionistische Maßnahmen. "Langfristig kann das, wenn es umgesetzt wird, sehr wohl Auswirkungen auf die Kapitalmärkte haben", sagt der Finanzexperte. (fp)