Hält der Trend in den kommenden drei Monaten weiter an, dann stehen die "Jahressieger" 2016 schon jetzt fest: Rohstoffe und etliche Emerging Markets liegen seit Jahresbeginn zwischen 17 und 70 (!) Prozent im Plus, wobei zuletzt vor allem der Rohstoffbereich erneut signifikant zulegen konnte, die entsprechende Fondsgruppe wurde im September durchschnittlich um 36 Prozent teurer. Profiteure dieses Trends waren im September neben den Commodity-Fonds auch jene Produkte, die in den BRIC-Staaten investieren. Die Hitparade der Monatssieger (siehe Tabelle) wird fast ausschließlich von diesen Länder- beziehungsweise Themenfonds dominiert. Dass parallel dazu derzeit weiterhin BRIC-Fonds wegen zu geringer Volumina geschlossen werden belegt einmal mehr, wie zyklisch Anleger agieren.

Einzig die Branchenfonds, die unter "Technologie/Informationstechnologie" einzuordnen sind, schafften es ebenfalls unter die Top 10 – Monatsplus: 13,5 Prozent. Auch hier setzt sich ein Trend fort, auf den im Fondsbarometer bereits im Juni ausführlich hingewiesen wurde: Die Sparten "Biotech" und "Tech" an der US-Technologiebörse Nasdaq erleben seit Februar eine "Sonderkonjunktur", die dem 2.553 Werte umfassenden Nasdaq Composite Index seit dem Turnaround mehr als 25 Prozent Zuwachs beschert hat.

Schwellenländer-Skepsis hält an
Trotz der anhaltenden Kursanstiege in den wichtigen Schwellenländern fällt auf, dass die Zahl der skeptischen Stimmen nach wie vor groß ist. Die Befürchtung, dass Kapital nur deshalb in die aufstrebenden Volkswirtschaften fließt, weil die Bewertungen in den entwickelten Regionen zu hoch sind, steht dabei im Vordergrund.

Türkei rutscht weiter ab
Auffällig schlecht entwickelten sich im September nur die Türkei und Italien. Entsprechende Länderfonds büßten 7,3 bzw. 10,7 Prozent an Wert ein, womit sie auch über etliche längere Zeiträume hinweg unter den schlechtesten Fonds landen. Geringfügige Verluste mussten auch "Spanien" und "Versorger" hinnehmen, wobei weniger als ein Prozent Minus zu verkraften war.

Angstmonat Oktober
Anfang Oktober sorgten die Schlagzeilen über die drohende Milliardenstrafe für die Deutsche Bank sowie Spekulationen über die weitere Entwicklung der Ölpreise für Verunsicherung, wobei sich die Panik in Grenzen hielt. Man kann auch davon ausgehen, dass das Näherrücken der US-Präsidentenwahl die Nervosität der Anleger vergrößern wird. Hinzu kommt, dass eine Zinsanhebung durch die US-Notenbank allenfalls als "aufgeschoben" betrachtet werden kann. Sollten diese Unsicherheitsfaktoren an Gewicht gewinnen, könnten die Profiteure einmal mehr die Schwellenländerbörsen sein. (gf)


Über das FONDS-professionell Fondsbarometer
FONDS professionell bringt seit Juli 2014 monatlich das FONDS-professionell-Fondsbarometer – eine Performanceübersicht der FIAP-Aktienfonds-Indizes gereiht nach ihrer Monatsperformance. Daraus wird ersichtlich, welche Fonds gerade "Rückenwind" haben und welche unter Kursverlusten leiden. Damit daraus eine brauchbare Information wird, zeigt die Darstellung auch, wie diese Fondskategorien (Länder, Regionen, Branchen und Themen) über andere Zeiträume abgeschnitten haben – 1 Monat, 3 Monate, seit Jahresbeginn (YTD), 1 Jahr, 3 Jahre und 5 sowie über 10 Jahre, sofern die Daten für letzteren Zeitraum vorhanden sind. Die jeweils zehn stärksten und zehn schwächsten Ergebnisse sind farblich hervorgehoben.

Bitte beachten Sie, dass die Berechnungsmethode ab Februar 2016  geändert wurde, ETFs sind in den Indizes nun nicht mehr enthalten. Die Indizes für Griechenland, Portugal, Hongkong, Kanada, Nahost und asiatische Nebenwerte werden nicht länger berechnet.

Das nächste Fondsbarometer erscheint Anfang November.