Junge Start-Up-Unternehmen könnten in den kommenden 15 Jahren selbst Großkonzernen den Rang ablaufen – Investoren sollten deshalb auf langfristige Trends setzen, empfiehlt der Fondsanbieter Mainfirst. Strukturelle Trends dürften die Gewinnentwicklungen in Zukunft deutlich mehr beeinflussen als die allgemeine Wirtschaftsentwicklung, erwartet Frank Schwarz, Manager des Mainfirst Absolute Return Multi Asset Fund und des Mainfirst Global Equities Fund. Großunternehmen, die heute erfolgreich sind, müssten sich radikal wandeln, wenn sie nicht von der Digitalisierungswelle überrollt werden wollen. "Langfristig orientierte Investoren sollten daher mehr auf solche Entwicklungen achten als auf das konjunkturelle Auf und Ab", rät Schwarz. 

Generell werde das Tempo von der Erfindung bis zur Durchsetzung einer Innovation immer schneller, sagt Schwarz. "Nach der Erfindung der Elektrizität hat es circa 50 Jahre gedauert, bis Strom in einem Viertel der Haushalte in den USA verfügbar war", erklärt Schwarz. Beim Radio seien es rund 30 Jahre gewesen, beim Fernsehen 25 Jahre. Das Internet habe sich dagegen in nur sechs Jahren durchgesetzt. Und bei Facebook habe es lediglich vier Jahre gedauert, bis ein Viertel der Amerikaner die Technologie genutzt hat. 

Auf die Gewinner von morgen setzen
Wer diese Entwicklung weiterdenke, erkenne, welche gewaltigen Veränderungen auf die globale Unternehmenswelt zukämen. "Wer bisher zu den großen Gewinnerunternehmen zählte, gehört nicht automatisch auch morgen dazu – im Gegenteil", sagt Schwarz. Oftmals seien kleine Unternehmen agiler und innovativer und könnten mit neuen Entwicklungen die Großen abhängen. "Wir beobachten aktuell, dass viele Großkonzerne die Trends von morgen verpassen oder zu innovationsschwach sind, um ihre Position mittel- bis langfristig zu behaupten", so Schwarz. Zugleich entstünden hochklassige neue Unternehmen im Silicon Valley, zum Beispiel Softwareentwickler, die mit ihrem digitalen Know-how Konzernen aus mehreren klassischen Branchen zugleich Konkurrenz machten", erklärt Schwarz. Für längerfristig ausgerichtete Investoren bedeute diese Verschiebung, dass sie nicht mehr einfach auf Großkonzerne setzen sollten, die in den vergangenen Jahren gut dastanden. (fp)