Wer vor zehn Jahren gewettet hätte, dass Fonds, die in Indien investieren, binnen einer Dekade China-Fonds um mehr als 200 Prozent schlagen werden, hätte wahrscheinlich gute Quoten erzielen können. Tatsächlich ist es aber so gekommen. Aktuell rangieren Indien-Fonds (Mountain View fasst hier 41 Produkte zusammen) seit 2013 mit durchschnittlich 176 Prozent im Plus, während die 89 nur in China anlegenden Fonds im selben Zeitraum etwa 54 Prozent Wertzuwachs sahen. Das ist natürlich nur eine Momentaufnahme und kann und wird sich mittelfristig ändern – doch es ist ein Indikator dafür, dass von der ehemaligen China-Euphorie nicht mehr viel übrig sein dürfte. Verantwortlich für diese – aus Sicht der China-Fans – enttäuschende Entwicklung sind wirtschaftliche und politische Ursachen gleichermaßen. 

Auch die Zahl der Investoren, die vor zehn Jahren japanische Aktien schwer gewichtet haben, dürfte in unseren Breiten gering gewesen sein. Nachdem die Börse in Tokio 20 Jahre (!) lang tendenziell gefallen war, kam es Ende 2012 zu einer Trendwende, die bis heute anhält. Der Leitindex Nikkei 225 hat seitdem 200 Prozent zugelegt. Auch im September hielten sich Japan-Fonds vergleichsweise gut. Ihr durchschnittliches Monatsminus lag bei 0,9 Prozent, womit sie es noch in die Top-Ten-Liste schafften.

2,5 Prozent Monatsverlust bei globalen Aktienfonds 
Insgesamt büßten Aktienfondsportfolios in diesem September an Wert ein, wobei global diversifizierte Produkte rund 2,5 und alle Aktienfonds im Durchschnitt 2,7 Prozent billiger wurden. Die Liste der zehn schlechtesten Fondskategorien wird von Branchenfonds dominiert, wobei Edelmetall-Investoren mit mehr als 7,6 Prozent Monatsverlust am härtesten getroffen wurden. Im Drei-Jahres-Rückblick ist diese Fondsgruppe damit die schlechteste von 50 Kategorien.

"Neue Energien"-Fonds auf Platz 49 von 50
Ebenfalls unter den Monatsverlierern findet man neuerlich die 30 Fonds, die vom Fondsdatenspezialisten Mountain View im Index "Neue Energien" zusammengefasst werden. Der Monatsverlust lag diesmal bei mehr als sechs Prozent, womit sie sich nun bis zum Ein-Jahres-Beobachtungszeitraum jeweils unter den schlechtesten zehn Kategorien finden. Dass sich Deutschlands Wirtschaft zuletzt von der europäischen Entwicklung abgekoppelt hat, wird auch in der Fondsstatistik sichtbar: Sowohl Deutschland- als auch Deutsche-Nebenwerte-Fonds landeten im September unter den Flop-Ten. Dass das – noch – kein Grund zur Sorge sein sollte, deuten die eingangs erwähnten Beispiele Indien und Japan an. In zehn Jahren kann viel passieren. (gf)


Über das FONDS professionell Fondsbarometer
FONDS professionell bringt seit Juli 2014 monatlich das FONDS professionell Fondsbarometer – eine Performanceübersicht der FIAP-Aktienfondsindizes gereiht nach ihrer Monatsperformance. Daraus wird ersichtlich, welche Fonds gerade Rückenwind haben und welche unter Kursverlusten leiden. Damit daraus eine brauchbare Information wird, zeigt die Darstellung auch, wie diese Fondskategorien (Länder, Regionen, Branchen und Themen) über andere Zeiträume abgeschnitten haben – drei Monate, sechs Monate, ein Jahr, drei Jahre sowie über fünf und zehn Jahre. Die jeweils zehn stärksten und zehn schwächsten Ergebnisse sind farblich hervorgehoben.
Das nächste Fondsbarometer erscheint Anfang November.