Ein Blick auf die monatliche Übersicht der in Form der FIAP-Fondsindizes abgebildeten Branchen und Regionen zeigt, wie verunsichert die Märkte derzeit sind. Im Normalfall findet man die Märkte, die stärkere positive Trends aufweisen (in der Tabelle grün markiert) eher oben in der Übersicht an, während die (rot markierten) zur Schwäche neigenden Sparten eher unten zu finden sind. Anfang April ist das nicht der Fall: "Sieger" und "Verlierer" über unterschiedlichste Zeiträume verteilen sich über die gesamte Übersicht.

Schlechter Monat für Aktionäre
Insgesamt war der März ein schlechter Monat für Aktienfondsbesitzer, im Durchschnitt beendeten sie den Monat 3,3 Prozent ärmer, womit auch die Bilanz des ersten Quartals ins Minus rutschte. Seit Jahresbeginn verlor man mit Aktienfonds fast 3,4 Prozent.

Mehrheitlich beendeten die beobachteten Segmente den März auch mit einem Minus, nur "Taiwan", "Korea" sowie "Versorger" konnten Verluste vermeiden. Blickt man ein Quartal zurück, schnitt "Russland" vor "Thailand" und "Brasilien" am besten ab. Jene Fondsanbieter, die seit Monaten zu einer Höhergewichtung von Schwellenländern raten, lagen somit tendenziell richtig, wobei man aber etwa in Indien mit fast neun Prozent Quartalsverlust auch hier negative Ausreißer findet. Im Ein-Jahres-Rückblick bleibt weiter Ostasien mit Großchina und China beziehungsweise Südostasien mit Taiwan und Thailand unter den Top 10.

Rohstoff-Fonds: Schwäche hält an
Auffallend schwach entwickelte sich im bisherigen Jahresverlauf der Rohstoff-Bereich. Die 40 Fonds, die diesen abbilden, beendeten das erste Quartal im Durchschnitt um mehr als acht Prozent billiger. Dass sich dieser Trend im Umfeld eines drohenden Handelskriegs kaum ändern dürfte, muss befürchtet werden. Auch Russland – über drei Jahre mit mehr als 50 Prozent Plus der stärkste Markt – geriet im März schon vor Verhängung der jüngsten Sanktionen der USA unter Druck. Auch hier gibt es kurzfristig wenig Anlass, mit einer baldigen Trendwende zu rechnen. Unter den Monatsverlierern befindet auch die Finanzbranche, die sich seit dem Ende des Aktienhöhenflugs Ende Januar international im Rückwärtsgang bewegt. Schlusslicht der Übersicht bildet wieder einmal die Türkei, die sich im Fondsbarometer fast schon traditionell entweder ganz oben oder ganz unten findet.

Für Anlageberater stellt das aktuelle Umfeld eine Herausforderung dar. Die Verunsicherung der Kunden nimmt zu, und klare Antworten über die mögliche weitere Entwicklung fallen schwer. Hier hilft nur der Hinweis darauf, dass es in allen ähnlichen Phasen in der Vergangenheit stets klüger war, an der langfristigen Anlagestrategie festzuhalten. Es gibt keinen Grund zu der Annahme, dass es diesmal anders sein wird. (gf)


Über das FONDS-professionell Fondsbarometer
FONDS professionell bringt seit Juli 2014 monatlich das FONDS professionell Fondsbarometer – eine Performanceübersicht der FIAP-Aktienfonds-Indizes gereiht nach ihrer Monatsperformance. Daraus wird ersichtlich, welche Fonds gerade "Rückenwind" haben und welche unter Kursverlusten leiden. Damit daraus eine brauchbare Information wird, zeigt die Darstellung auch, wie diese Fondskategorien (Länder, Regionen, Branchen und Themen) über andere Zeiträume abgeschnitten haben – 1 Monat, 3 Monate, 6 Monate, 1 Jahr, 3 Jahre sowie über 5 und 10 Jahre. Die jeweils zehn stärksten und zehn schwächsten Ergebnisse sind farblich hervorgehoben.
Das nächste Fondsbarometer erscheint Anfang Mai.