Die Top-Ten dieser monatlichen Auswertung der ertragsstärksten Fondskategorien sollten im Normalfall auf Trends hinweisen. Länder, Regionen und Branchen, die über die Zeiträume 1, 3, 6 und 12 Monate hinweg "grün" sind, also im jeweiligen Beobachtungszeitraum zu den zehn besten zählen, laufen gut. Rot leuchten hingegen jene Bereiche, die – aus welchen Gründen auch immer – nicht zu den Favoriten der Anleger gehören.

Und betrachtet man unter diesem Gesichtspunkt die Auswertung für den Monat Februar, präsentiert sich eine ungewöhnliche Auswahl. Angeführt wird die Hitparade von "Russland", gefolgt von "Afrika" und der "Türkei". Etliche Fondsgruppen, die die Reihung noch Ende des Vormonats anführten, sind weit abgerutscht – das gilt für Brasilien und Lateinamerika ebenso wie für China und Südostasien.

Ausreißer "Thailand"
Unter den Märkten, die sich den Turbulenzen im Februar entziehen konnten, sticht einer besonders hervor: Thailand. Hier werden fünf Fonds von MountainView berücksichtigt, und auch im Zehn-Jahres-Rückblick liegen thailändische Aktien unter den Top-Fünf.

Bemerkenswert ist dabei der Umstand, dass auch die Weltbank in einer aktuellen Untersuchung zu den für Investoren attraktivsten Märkten in Südostasien zählt. In klassischen Kleinanlegerportfolios besteht in der Regel keine Möglichkeit, Thailand nennenswert zu gewichten. Für Anleger, die einzelne Branchen oder Ländern bewusst über- oder untergewichten, könnte sich hier eine tiefer gehende Beschäftigung mit dem Thema lohnen.  

Monatsverlust: 2,90 Prozent
Insgesamt konnten nur fünf von 57 Fondsgruppen ein positives Monatsergebnis vorlegen, insgesamt beendeten Aktienfonds den Februar durchschnittlich fast drei Prozent billiger. Mehr als doppelt so hoch fiel das Minus in den Bereichen "Rohstoff", "Energie" und "Edelmetalle" aus. Ebenfalls überdurchschnittlich hohe Verluste erlitten Fonds, die in "Deutschland (-3,80 %) beziehungsweise "Europa" (-3,75 %) investieren.

Besser schnitten hingegen US-Fonds ab, die mit einem Monatsverlust von 2,71 Prozent nahe am internationalen Durchschnitt lagen. Erklärbar ist dies mit der vergleichsweise guten Entwicklung von traditionell die USA stark gewichtenden Technologie-Fonds, die den Februar mit 0,42 Prozent Wertzuwachs beendeten.

Verunsicherung dürfte anhalten
Mit dem vorläufigen Ende des generellen Aktienhöhenflugs treten wir in eine Phase ein, in der sich viele Investoren neu orientieren müssen. Anleger, die keine Buy-and-hold-Strategie verfolgen, werden sich in diesen Tagen die Frage stellen, ob sie Gewinne mitnehmen sollen. Im nächsten Schritt müssen sie sich entscheiden, ob sie in andere Regionen und Märkte wechseln oder zur Gänze aussteigen.

Erschwerend kommt hinzu, dass mit der Ankündigung von neuen Zollschranken in den USA für Stahl und Aluminium Sorgen bezüglich eines drohenden Handelskriegs aufkommen. Das wird manche Branchen begünstigen und andere benachteiligen, was ebenfalls Kapitalströme in Bewegung versetzen dürfte. Damit sind generelle stärkere Schwankungen an den Aktienmärkten programmiert. (gf)


Über das FONDS professionell Fondsbarometer
FONDS professionell bringt seit Juli 2014 monatlich das FONDS professionell Fondsbarometer – eine Performanceübersicht der FIAP-Aktienfonds-Indizes gereiht nach ihrer Monatsperformance. Daraus wird ersichtlich, welche Fonds gerade "Rückenwind" haben und welche unter Kursverlusten leiden. Damit daraus eine brauchbare Information wird, zeigt die Darstellung auch, wie diese Fondskategorien (Länder, Regionen, Branchen und Themen) über andere Zeiträume abgeschnitten haben – 1 Monat, 3 Monate, 6 Monate, 1 Jahr, 3 Jahre sowie über 5 und 10 Jahre. Die jeweils zehn stärksten und zehn schwächsten Ergebnisse sind farblich hervorgehoben.
Das nächste Fondsbarometer erscheint Anfang April.