Ob Donald Trump die Politik, die er im Verlauf seines Wahlkampfs ankündigte, tatsächlich umsetzen wird, ist derzeit weitgehend offen, die Finanzmärkte unterstellten im Anschluss an die Präsidentschaftswahl aber eindeutig, dass sie dies annehmen. Die höchsten Zuwächse sahen folgerichtig amerikanische Nebenwerte. Wenn der Milliardär tatsächlich Amerikas Wirtschaft ankurbeln wird, dabei aber eine tendenziell protektionistische Linie fährt, müssten US Small Caps davon profitieren, während international tätige US-Großkonzerne nicht im selben Ausmaß, aber doch begünstigt wären. US-Aktien als Gruppe liegen daher mit 5,52 Prozent Monatsgewinn auf Platz drei der Reihung. Dazwischen findet man Finanzwerte mit einem Monatsgewinn von 7,01 Prozent, auch diese Branche erhofft sich vom Republikaner günstigere Rahmenbedingungen.

Auch die These, dass sich Trump mit Vladimir Putin vergleichsweise gut verstehen könnte, spiegelt sich in der Monatsstatistik wider: Russland-Fonds legten weitere 3,32 Prozent zu und liegen damit seit Jahresbeginn fast 40 Prozent im Plus.

Des einen Freud' ist bekanntlich nicht für alle ein Segen, daher finden sich am unteren Ende der November-Hitparade vor allem Schwellenländer beziehungsweise entsprechende Regionen. Brasilien und Lateinamerika büßten mehr als zwölf Prozent ein, die Talfahrt der Türkei setzte sich weiter fort und auch Indien zählt mit 8,8 Prozent Monatsverlust zu den großen Verlierern im November. Emerging Markets als Gruppe wurden um mehr als vier Prozent billiger.

Überwiegend Unsicherheit
Dass mehr als die Hälfte der beobachteten Fondsgruppen den November mit einer monatlichen Wertveränderung von weniger als zwei Prozent Plus oder Minus beendete, signalisiert die Unsicherheit, die aktuell herrscht. Wie sich die angekündigte Politik des neuen Präsidenten – so sie denn umgesetzt wird – auf den Rest der Welt auswirken wird, ist aktuell so unklar, dass sich kaum Entscheidungen treffen lassen.

Spannender Dezember
Wer aktuell grundlegende Anlageentscheidungen treffen muss, hat es keinesfalls leicht. Unabhängig von der Unsicherheit bezüglich der Wirtschaftspolitik der USA ist die Anzahl der Schlüsselfaktoren, die derzeit in Schwebe sind, ungewöhnlich groß. Wie geht es in Italien weiter und wie wirken sich allfällige Änderungen aus? Gelingt es der Opec dank der beschlossenen Fördermengenbeschränkung, die Energiepreise wieder nachhaltig steigen zu lassen und wie wird sich das auf die Inflationsraten auswirken? Setzt sich der Aufstieg der populistischen politischen Kräfte fort? Manche helfen sich mit Statistik: Eine Auswertung des amerikanischen Börsenbrief-Beobachters Mark Hulbert gelangt zu dem Schluss, dass die Chancen, dass US-Aktien 2017 im Schnitt zulegen werden, bei zwei Drittel liegen. Hoffen wir, dass er Recht behält.


Über das FONDS professionell Fondsbarometer
FONDS professionell bringt seit Juli 2014 monatlich das FONDS professionell Fondsbarometer – eine Performanceübersicht der FIAP-Aktienfonds-Indizes gereiht nach ihrer Monatsperformance.

Daraus wird ersichtlich, welche Fonds gerade „Rückenwind“ haben und welche unter Kursverlusten leiden. Damit daraus eine brauchbare Information wird, zeigt die Darstellung auch, wie diese Fondskategorien (Länder, Regionen, Branchen und Themen) über andere Zeiträume abgeschnitten haben – 1 Monat, 3 Monate, seit Jahresbeginn (YTD), 1 Jahr, 3 Jahre und 5 sowie über 10 Jahre, sofern die Daten für letzteren Zeitraum vorhanden sind. Die jeweils zehn stärksten und zehn schwächsten Ergebnisse sind farblich hervorgehoben.

Bitte beachten Sie, dass die Berechnungsmethode ab Februar 2016 geändert wurde, ETFs sind in den Indizes nun nicht mehr enthalten. Die Indizes für Griechenland, Portugal, Hongkong, Kanada, Nahost und asiatische Nebenwerte werden nicht länger berechnet.

Das nächste Fondsbarometer erscheint Anfang Januar.