Einen Anlass, in westliche Banktitel zu investieren, sieht Christopher Lees weiterhin nicht. "Die Institute sind nicht so billig oder sicher, wie viele Investoren oder Sparer denken", sagt der Fondsmanager von JO Hambro Capital Management (JOHCM). "Wir haben seit 15 Jahren nicht mehr in Banken investiert und die aktuellen Entwicklungen scheinen diese Entscheidung zu bestätigen", erklärt Lees. 

Er verweist darauf, dass der weltweite Bankenindex seit Ende der 1980er Jahre schlechter abschneidet als der Weltindex allgemein. Seit 1980 hätten Banken eine sehr schlechte Eigenkapitalrendite, erläutert der Fondsmanager. Sie leihen sich kurzfristig Geld, verleihen es langfristig und erzielen so eine Rendite, wie Lees sagt. Dies bedeute auch, dass sie bei inversen Zinskurven tatsächlich Shareholder Value zerstörten.

Blick auf den Buchwert
Er hält Banktitel nach wie vor für zu teuer. "In vergangenen Krisen erreichten Banken oft einen Tiefpunkt von ungefähr 0,2 oder 0,3 ihres Buchwerts, wobei sie aktuell einen Buchwert zwischen 0,5 und 1,5 aufweisen. Aus diesem Grund erscheinen westliche Banken für uns im Moment nicht besonders attraktiv", so Lees. Ein interessanter Fakt sei zudem, dass die Credit Suisse für lediglich 0,07 ihres Buchwerts von der UBS übernommen wurde. 

Allerdings halte JOHCM einige Aktien von Banken, die in den Emerging Markets sehr profitabel seien, mit Zinsmargen von 300 bis 500 Basispunkten. Diese Banken seien somit echte Wachstumsaktien. (fp)