Die Covid-19-Pandemie hat Fintechs zum Durchbruch verholfen, sagt David Hochstim, Analyst bei Clearbridge Investments, einer Tochter des Vermögensverwalters Franklin Templeton. "Innovative Unternehmen aus der Finanzwirtschaft haben die Lockdowns dazu genutzt, den digitalen Zahlungsverkehr zu verbessern, indem sie Prozesse nutzerfreundlicher und einfacher gemacht haben", erklärt er. Das belohnen Anleger mit steigenden Kursen – einige neue börsennotierte Fintechs profitieren gerade von einer großen Investorennachfrage, sagt Hochstim.

Die Pandemie hat Fintechs in die Karten gespielt: Seit Ausbruch der Krise wechseln immer mehr Verbraucher von Bargeld und Schecks auf kontaktlose Zahlungen sowie vom stationären Handel zu Online-Käufen und zum Geldanlegen via Robo-Advisors. "Selbst Babyboomer, die traditionell Banken besuchten und Schecks per Post einreichten, bestellen jetzt Lebensmittel online und reichen Schecks mit ihrem Mobiltelefon ein", sagt Hochstim. Bei Millennials und der Generation Z können Fintechs seiner Erfahrung nach derzeit besonders mit "Buy Now, Pay Later"-Modellen punkten.

Onlinehandel profitiert
Nicht nur Verbraucher, auch Unternehmen tragen zum wachsenden Erfolg der Fintechs bei. Besonders Onlinehändler wollen ihren Kunden möglichst unkomplizierte Zahlungsmethoden bieten. "Fintechs erleichtern das Wachstum des E-Commerce, rationalisieren den B2B-Zahlungsprozess und schaffen Investitionsmöglichkeiten sowohl in neuen als auch in etablierten Branchen", sagt Hochstim. Allerdings warnt der Investmentprofi auch vor einer Korrektur. Das Ende der Pandemie könnte den Höhenflug einiger Fintechs auch abrupt beenden. (fp)