Die 40 Unternehmen im Deutschen Aktienindex (Dax) schütten dieses Jahr insgesamt etwa 55 Milliarden Euro an ihre Aktionäre aus. Doch James Dow, Manager des Global Income Growth Fund von Baillie Gifford, warnt davor, sich zu sehr auf eine hohe Dividendenrendite zu konzentrieren. "Aktien, die heute eine hohe Dividendenrendite bringen, aber nicht wachsen oder ihr Geschäft weiterentwickeln, sind oft verschwendete Investments, die das Vermögen des Anlegers auf lange Sicht schmelzen lassen", sagt Dow.

Traditionelle Dividendenfonds enthielten oft Unternehmen, deren Gewinne sehr zyklisch seien und von Faktoren abhingen, die außerhalb der Kontrolle des Managements liegen, wie etwa bei den großen Ölkonzernen. Außerdem gebe es Unternehmen, die zu viel ausschütten und die Dividendenausschüttung als Hauptwerkzeug nutzen, um Anleger anzulocken, obwohl sie eigentlich keine Wachstumsmöglichkeiten mehr haben.

Growth und Income keine Gegensätze
"Wir hingegen suchen nach den neuen Dividendenhelden: Unternehmen mit nachhaltigen Geschäftsmodellen und widerstandsfähigen Dividenden. Wir glauben nicht an Dividenden um jeden Preis und sehen auch Wachstums- und Dividendenaktien nicht als Gegensätze", betont Dow. Unternehmen, die wachsen und gleichzeitig einen Großteil ihrer Gewinne an die Aktionäre zurückgeben, könnten wertvoller sein als solche, die ihre gesamten Gewinne wieder in das Geschäft stecken müssten, um die gleiche Wachstumsrate zu erzielen. Dow appelliert daher an Dividendenanleger, längerfristig zu denken und langfristige Erträge zu finden, anstatt sich auf kurzfristige Renditen zu konzentrieren. (fp)