Euro-Aktien könnten kurzfristig outperformen, erwartet Koen Bosquet, Fondsmanager bei Degroof Petercam Asset Management (DPAM). Allerdings nur, wenn sich die Rahmenbedingungen ändern, wenn also etwa ein Handelsabkommen zwischen China und den USA zustande kommt oder der Brexit in geordneten Bahnen abläuft. Speziell für den Brexit gelte: Ein einigermaßen geordneter Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union (EU) dürfte ausländischen Investoren den Wind aus den Segeln nehmen, die Europa aktuell für nicht investierbar halten.

In jüngster Zeit sind Euro-Aktien gerade bei Anlgern außerhalb der EU in Verruf geraten. "Die Bewertungen sehen zunächst attraktiv aus, aber in der Regel enttäuscht das Gewinnwachstum“, sagt Bosquet. Die Gründe: Zu viel Regulierung, politische Instabilität und zurückgehaltene  Investitionen. Verläuft der Brexit doch geordnet, schließen außerdem China und die USA ein Handelsabkommen ab, dann rechnet der Fondsmanager mit einer globalen Rally bei unterbewerteten Titeln. Vor allem im Automobilsektor und bei den Banken sieht er Chancen auf eine gute Performance.

Energieversorger könnten überraschen
Bestimmte Branchen sind aus Bosquets Sicht grundsätzlich für langfristige Investitionen geeignet, etwa europäische Unternehmen mit grüner Technologie. Das sei ein zukunftsträchtiger Sektor, denn Europa werde weiter in die Bekämpfung des Klimawandels investieren. "Einige der traditionellen Versorger oder sonstigen Energieunternehmen könnten überraschende Gewinner sein." (fp)