Fondsmanager schauen sehr düster in die Zukunft und stellen sich auf eine Fortsetzung des Ausverkaufs an den Anleihe- und Aktienmärkten ein. Das geht aus der monatlichen Umfrage der Bank of America Merrill Lynch unter dieses Mal 300 Fondsmanagern hervor, die 834 Milliarden US-Dollar verwalten, wie die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" berichtet. 

Demnach waren die Vermögensverwalter noch nie so pessimistisch in Bezug auf die Entwicklung der Weltwirtschaft: Der bei weitem größte Teil geht von einer Abschwächung des Wachstums aus. Die Gruppe, die zudem von einer globalen Rezession in den kommenden zwölf Monaten ausgeht, bekommt auch immer mehr Zulauf. Für Europa rechnet die Mehrheit der Finanzexperten mit einer Rezession binnen eines Jahres.

Stimmung wie 2008
Damit verbunden ist eine große Furcht vor einer Stagflation, also hoher Inflation mit schwachem Wirtschaftswachstum: Diese ist nun so groß wie zuletzt im Juni 2008 vor Ausbruch der Finanzkrise. Dazu passt, dass der Ausblick auf die Unternehmensgewinne so pessimistisch wie zuletzt nach der Pleite von Lehman Brothers im September 2008 ist. Und am Anleihemarkt, wo seit Februar in europäische Staatsanleihen investierende Fonds mehr als zehn Prozent und damit alle seit 2014 verdienten Gewinne wieder verloren haben, erwarten die Fondsmanager weitere Kursverluste. 

Um die Vermögen ihrer Kunden in dieser Phase zu schützen, bauen die Fondsmanager die Liquidität in den Portfolios aus. Ferner setzen sie auch auf steigende Rohstoffpreise sowie eine Aufwertung des US-Dollar. Unter den Aktien bevorzugen sie solche aus den Branchen Banken, Rohstoffe und Gesundheit. (jb)