Der Handelsstreit zwischen den USA und China ist für die Emerging Markets kein Drama, sagt Sukumar Rajah, Anlagestratege bei Franklin Templeton. "Das Wortgefecht zwischen US-Präsident Donald Trump und der chinesischen Führungsriege wird keine langfristigen Auswirkungen auf China haben. Ohne robuste Beziehungen wäre es sowohl für chinesische als auch für US-amerikanische Unternehmen sehr viel schwieriger, mit komplexen internationalen Lieferketten zurechtzukommen", erklärt er.

Der Stratege rechnet in der Ostasien-Pazifik-Region im laufenden Jahr mit einem Wirtschaftswachstum von 6,2 Prozent. Das wäre das Doppelte des erwarteten globalen Wachstums. "Wir sind davon überzeugt, dass wir am südostasiatischen Aktienmarkt Chancen bei Unternehmen finden können, die sich vor allem auf den Binnenmarkt konzentrieren", sagt Rajah. Er weist darauf hin, dass die ASEAN-Staaten gegenüber den USA deutlich weniger exponiert sind als die nordasiatischen Länder.

Indonesische Aktionäre bleiben unter sich
Unternehmen in der ASEAN-Region, deren Geschäft auf das Inland ausgerichtet ist, dürften die Auswirkungen des Handelsstreits problemlos umschiffen, ist Rajah überzeugt. "Hierzu zählen insbesondere mehrere Banken in Indonesien und Thailand", sagt er. Ausländische Direktinvestitionen haben in Indonesien einen relativ geringen Anteil am Bruttoinlandsprodukt. Auch deshalb dürften sich die Auswirkungen der Handelsstreitigkeiten auf den indonesischen Aktienmarkt in Grenzen halten. (fp)