Die Hausse am US-Aktienmarkt dürfte auch im kommenden Jahr weiterlaufen, sagt Grant Bowers, Portfoliomanager bei der Franklin Equity Group. Während sich die Wirtschaft in vielen Ländern abkühlt, hat sich das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts in den USA nämlich zuletzt sogar beschleunigt: Im zweiten Quartal stieg es auf 4,1 Prozent. "Das ist die höchste Wachstumsrate seit nahezu vier Jahren", sagt Bowers.

Zwar dürfte die Kombination aus Steuersenkungen und höheren Regierungsausgaben im laufenden Jahr als einmaliger Wachstums-Booster gewirkt haben. Die jüngsten Wachstumsraten lassen sich also womöglich nicht so bald wiederholen. Die beiden tragenden Säulen der US-Wirtschaft – Konsum und Unternehmensgewinne – sind aber solide und lassen keine Anzeichen dafür erkennen, dass sich der Konjunkturzyklus einem Wendepunkt nähern würde, erklärt Bowers.

Bullen, wollt ihr ewig leben?
Der aktuelle Aufschwung am US-Aktienmarkt ist der längste aller Zeiten. Bullenmärkte sterben aber nicht an Altersschwäche, betont der Franklin-Templeton-Experte. Rezessionen versetzen ihnen den Todesstoß – und eine Rezession ist in den Vereinigten Staaten nicht in Sicht. "Wir sind nach wie vor der Ansicht, dass die US-Wirtschaft stark ist und dass Aktien Potenzial für eine gute Entwicklung in den kommenden Jahren bieten", so Bowers.

Die Bewertungen von US-Aktien sind mittlerweile recht hoch, aber noch nicht übertrieben. "Alles in allem erscheinen uns die Bewertungen am US-Aktienmarkt zum derzeitigen Niveau angemessen", sagt der Aktienexperte. "Sie spiegeln die starke Wirtschaft und das ausgezeichnete Umfeld für die Unternehmensgewinne wider, bei Berücksichtigung der Handelsrisiken und der steigenden Zinsen." (fp)