Schwellenländeranleihen haben auch nach den guten Erträgen der vergangenen Monate weiterhin Aufwärtspotenzial, erklärt der Fondsanbieter GAM. "Die Wirtschaft der Schwellenländer ist heute so robust wie seit Jahren nicht mehr", sagt Paul McNamara, Investment Director für Emerging Markets Debt bei GAM. Ein scharfer Rückgang des Kreditwachstums habe die Nachfrage nach Importen gebremst. "Daher befinden sich die Handelsbilanzen trotz einer schwachen Nachfrage aus den Industrieländern und China im Gleichgewicht", so McNamara. Darüber hinaus kehre inzwischen auch wieder Kapital in die Schwellenländer zurück, sodass ein belastender Faktor für die dortigen Währungen wegfalle. Zudem hätten sich auch die Fremdwährungsreserven wieder stabilisiert.

Nicht zuletzt schätzten Anleger die Wachstumsaussichten für Schwellenländer immer noch zu pessimistisch ein, findet der Anlagestratege. In der Vergangenheit hätten sich Anlagen aus Schwellenländern immer dann besonders gut entwickelt, wenn es eine hohe Differenz zwischen dem Wachstum in Schwellenländern und den Industrieländern gegeben habe. "Wenn sich die Differenz ausweitet, führt dies in der Regel zu einer Outperformance der Schwellenländer. Ökonomen sagen genau dies für das Jahr 2017 voraus – aber wir glauben, dass sie das Outperformance-Potenzial der Schwellenländer noch unterschätzen", sagt McNamara.

Wirtschaftswachstum dürfte Schwellenländerwährungen stützen
Für besonders attraktiv hält der Fondsmanager derzeit Anleihen in Lokalwährung. Sie dürften weniger empfindlich auf steigende Renditen bei Anleihen aus den Industrieländern reagieren. Zudem seien viele Investoren bereits stark in Hartwährungsanleihen aus Schwellenländern engagiert. "Der wichtigste Faktor wird aber die Entwicklung der Schwellenländerwährungen sein", erklärt McNamara. Das anziehende Wirtschaftswachstum sollte die Währungen seiner Einschätzung nach stützen und es Anlegern somit ermöglichen, die höheren Renditen von Lokalwährungsanleihen zu vereinnahmen. (fp)