Die Community des Reddit-Forums Wallstreetbets dürfte es als späten Erfolg verbuchen: Der Londoner Hedgefonds-Anbieter White Square Capital macht seinen Hauptfonds dicht, beteiligte Investoren werden ausgezahlt. White Square gehörte zu denen, die sich im Rahmen der Zockereien mit Aktien des US-Spielehändlers Gamestop die Finger verbrannt hatten, berichtet "Spiegel Online". Zu seinen besten Zeiten verwaltete Manager Florian Kronawitter 440 Millionen US-Dollar. Mit Wetten gegen Gamestop musste er Verluste im zweistelligen Prozentbereich verbuchen. Hedgefonds zu schaden, die auf fallende Kurse setzen, war eines der erklärten Ziele der organisierten Reddit-Trader.

Mit Gamestop habe das Aus nichts zu tun, betont Kronawitter indes in einem Brief an seine Anleger, über den die "Financial Times" berichtet. Der Hedgefonds habe sich von den Verlusten halbwegs erholt und sogar frisches Geld bekommen. Grund für die Schließung sei vielmehr, dass das Geschäftsmodell insgesamt nicht mehr funktioniere. Es gebe "zu viele Fische im Teich", schreibt der White-Square-Chef. Zudem wendeten sich Investoren zunehmend von Hedgefonds ab und günstigeren Alternativen zu.

Am Endboss gescheitert
Bei den Ereignissen rund um den Spielehändler Gamestop hatten White Square, Melvin Capital und andere große Player darauf gesetzt, dass der Aktienkurs des geschäftlich angezählten Unternehmens weiter fällt. Auf der anderen Seite hatten sich Kleinanleger genau deshalb über das Internet dazu verabredet, den Kurs durch konzertierte Käufe in die Höhe zu treiben. Hedgefonds machten dabei teils gewaltige Verluste. Insgesamt habe der "Zockerkrieg" ihrem Geschäftsmodell nicht geschadet, urteilte Feri-Manager Marcus Storr noch zu Jahresbeginn. Das Aus für den White-Square-Fonds spricht allerdings eine andere Sprache. (fp)