Die Ratingagentur Scope hat eine Statistik zum Angebot geschlossener Publikumsfonds im ersten Halbjahr 2024 erstellt. Während der ersten sechs Monate hat die Bafin elf Produkten eine Vertriebszulassung erteilt, die seither zusammengenommen 721 Millionen Euro Eigenkapital zur Zeichnung angeboten haben. Das ist mehr als das Zweieinhalbfache im Vergleich zum ersten Halbjahr des Vorjahrs. Das Emissionsvolumen liegt damit bereits zur Jahresmitte oberhalb des Gesamtvolumens des Vorjahrs.

Rund die Hälfte der neu emittierten Fonds haben ein Fondsvolumen von mehr als 50 Millionen Euro prospektiert. Auf zwei davon entfällt sogar rund die Hälfte des Gesamtvolumens. Scope geht allerdings nicht davon aus, dass sich die Ausweitung des Angebots so auch in der zweiten Jahreshälfte fortsetzen wird, sondern rechnet mit nur noch wenigen weiteren Neuemissionen.

Erstmals mehr Private Equity als Immobilienkapital im Angebot
60 Prozent des neu angebotenen Zeichnungsvolumens entfällt auf die Assetklasse Private Equity, auf Immobilien entfallen gerade mal 34 Prozent. Das Verhältnis ist neu. Bisher dominierten immer Immobilienemissionen. In diesen beiden Segmenten wurden jeweils fünf Fonds aufgelegt, ein Erneuerbare-Energien-Fonds ist neu an den Start gegangen. Neun Fonds sind nach Artikel 6 der Offenlegungsverordnung, nur zwei nach Artikel 8 klassifiziert.

Sowohl auf dem Private-Equity- als auch auf dem Immobilienmarkt sieht Scope nach jeweiligen Korrekturphasen gute Einkaufsmöglichkeiten, betont aber, dass die konjunkturellen Entwicklungen in beiden Segmenten einen großen Einfluss auf die erzielbaren Renditen haben, "und hier sind die Unsicherheitsfaktoren weiterhin sehr ausgeprägt", heißt es in der Studie.

Eine besondere Herausforderung sieht Scope auf Private-Equity-Angebote durch die zunehmende Aufmerksamkeit für ELTIFs zukommen, die sowohl in geschlossenen als auch in semi-liquiden Strukturen aufgelegt werden. Diese könnten in Deutschland auch als geschlossene Publikumsfonds aufgelegt werden. (tw)