Joe Foster, Portfoliomanager und Stratege für die Goldfonds bei Van Eck, erinnert in einer aktuellen Markteinschätzung daran, dass Gold in seiner Rolle als "Angstwährung" auf echte, globale Systemrisiken reagiert. "Lokale Risiken wie derzeit in Italien stützen zwar den Goldpreis, führen aber nicht zu starken Preisausschlägen. Wer darauf gesetzt hatte und nun den Status von Gold als sicherem Hafen infrage stellt, hat die grundlegenden Mechanismen des Goldmarktes nicht verstanden."

Mit Spannung blickt Foster auf das zweite Halbjahr 2018. Das noch immer vorherrschende Keilmuster mit seinem Trend zu immer höheren Tiefständen werde basierend auf seiner Analyse Anfang 2019 seinen Scheitelpunkt erreichen und Gold in diesem Fall zwangsläufig ein neues Muster ausbilden. “Nach dem erneuten Zinsanstieg in den USA erwarten wir für die kommenden Wochen eine neuerliche Rally am Goldmarkt. Darauf weisen die Positionen am Futures-Markt und die Kapitalströme in Gold-ETPs hin“, prognostiziert Foster.

Es bleibe allein die Frage, ob die aktuelle Obergrenze von etwa 1.365 US-Dollar je Feinunze diesmal geknackt werde. Der Portfoliomanager identifiziert hier einige Katalysatoren, die den Goldpreis über diese Schwelle treiben könnten. Dazu zählten neben geopolitischen Risiken im Nahen Osten oder Nordkorea die schwelenden politischen Krisen in den USA und Italien sowie ein Ende der wirtschaftlichen Expansionsphase. "Diese Katalysatoren könnten dem Goldpreis weiteren Auftrieb geben und ihn für Anleger wieder attraktiv machen“, resümiert der Van-Eck-Mann. (aa)