Im vergangenen Jahr hat der Bitcoin trotz zwischenzeitlicher Höhenflüge bis auf 67.000 US-Dollar die hohen Erwartungen seiner Anhänger enttäuscht: Die von einigen Beobachtern bereits avisierte 100.000-US-Dollar Marke - die Beobachter von JP Morgan hatten vor rund zwölf Monaten sogar eine Vorhersage von 146.000 US-Dollar herumgereicht -  konnte er nicht knacken. Aktuell notiert die Kryptowährung Nummer eins bei schlappen 43.000 US-Doolar.

Doch aufgeschoben ist nicht aufgehoben, glauben zumindest die Finanzexperten von Goldman Sachs. Sie halten für den Bitcoin einen Preis von 100.000 US-Dollar und mehr mittelfristig für durchaus möglich, berichten verschiedene Medien wie der "Cointelegraph" und die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (FAZ). Die blockchainbasierte Währung verfüge über ein solches Potenzial, weil sie zunehmend als Ersatz für Gold betrachtet werde, sagt Zach Pandl, leitender Stratege für Devisen und Schwellenländer bei Goldman Sachs. Die magische Marke sei vor allem dann erreichbar, wenn der Bitcoin in den nächsten fünf Jahren etwa 50 Prozent des Marktanteils unter den "traditionellen" Wertaufbewahrungsmitteln erobert. Zu denen zählt vor allem Gold. Nach Pandls Berechnungen hat der Bitcoin eine für Investoren relevante, also de facto verfügbare "Streubesitz"-Marktkapitalisierung von gut 700 Milliarden Dollar, während die zur Verfügung stehenden Goldbestände 2,6 Billionen Dollar wert sind. Derzeit liegt der Bitcoin-Marktanteil also bei rund einem Fünftel. Das bietet reichlich Luft nach oben.

Der häufig kritisierte hohe Energieverbrauch, der zur Herstellung von Kryptos nötig ist, dürfte laut Goldman Sachs die Nachfrage nach Bitcoin kaum beeinträchtigen. Doch aus umwelttechnischen Gründen bleibt Krypto-Mining zumindest fraglich: Laut "Cointelegraph” zeige eine aktuelle Studie, dass das globale Schürfen von Bitcoin achtmal so viel Energie wie die Internetkonzerne Google und Facebook zusammen verbraucht. (fp)