Streit ums Erbe wollen die meisten verhindern – allerdings gelingt das immer seltener. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Studie der Deutschen Bank unter rund 1.700 Bundesbürgern. Gaben im Jahr 2013 noch 15 Prozent an, dass es nach dem Tod eines Verwandten zu Zoff unter den Erben gekommen ist, so sind es heute 19 Prozent. Einer der Hauptgründe: Kaum ein Thema ist zu Lebzeiten unbeliebter, als den Übertrag des eigenen Vermögens an die nächste (oder übernächste) Generation zu regeln – und die Begünstigten in die eigenen Pläne beizeiten zumindest grob einzuweihen.

Die Folge: Nicht selten hinterlassen Verstorbene vor allem eins – Chaos! Weder sind wichtige Dokumente auffindbar noch auf dem neuesten Stand. Auch ein handschriftliches Testament liegt längst nicht immer vor. Nur 39 Prozent der potenziellen Erblasser haben ein rechtsgültiges Schreiben verfasst, zeigt die Studie. Und wer ein Testament hat, lässt häufig außer Acht, dieses von Zeit zu Zeit zu überprüfen. Nur 30 Prozent checken ihren "Letzten Willen" regelmäß auf Aktualität.

Unsere Chartgalerie zeigt, wann der beste Zeitpunkt ist, um übers Erbe zu sprechen und welche Erfahrungen und Wünsche Erblasser und Hinterbliebene haben (zum Vergrößern bitte Lupensymbol anklicken!). (fp/mb/ps)


Über die Studie:
Die Studie "Erben und Vererben“ wurde im Auftrag der Deutschen Bank durchgeführt. Im Zeitraum vom 27. Juli bis 13. August 2018 befragte das Institut für Demoskopie Allensbach 1.706 Personen, die einen repräsentativen Querschnitt der Bevölkerung ab 16 Jahren in der Bundesrepublik Deutschland bilden. Die Studie untersucht das Thema aus den Perspektiven bisheriger und künftiger Erben sowie künftiger Erblasser.

Ein Teil der Befragung greift das Fragenprogramm früherer Erhebungen auf, so dass über eine aktuelle Bestandsaufnahme hinaus auch Trendentwicklungen sichtbar werden. Zusätzlich wurde eine Online-Befragung zu den Themen "Gespräch über das Erben“ und "Digitaler Nachlass“ durchgeführt. Das Institut ears&eyes befragte vom 23. bis 26. Oktober 2018 im Auftrag der Deutschen Bank 1.000 Personen im Alter von 16 bis 69 Jahren.