Für Besitzer von spekulativen Hochzinsanleihen kam es zuletzt knüppeldick. Vor allem in den USA erlitten High-Yield-Fonds teilweise hohe Verluste, Anleger flüchteten in Panik, ein Fonds des New Yorker Investmenthauses Third Street setzte die Rückgabe von Anteilen sogar vorübergehend aus. Unter Investoren macht sich Sorge breit, dass Hochzinsfonds auch in Europa reihenweise umkippen könnten.

Die Fondsratingagentur Morningstar gibt nun Entwarnung: Ganz so schlimm, wie es auf den ersten Blick aussieht, sei die Lage nicht. Die hohen Verluste beträfen vor allem Papiere aus dem amerikanischen Energie- und dem Rohstoffsektor.

Verluste halten sich in Grenzen
Insgesamt hätten Hochzinsanleihen zuletzt gar nicht so stark gelitten. Das zeigt ein Vergleich zweier Indizes: Der Index "BofAML US High Yield Masters II" hat im laufenden Jahr nur 4,8 Prozent nachgegeben. Ein Barclays-Index, der Energiewerte außen vor lässt, gab dagegen um weniger als die Hälfte, also nur zwei Prozent, nach. Auch High-Yield-Fonds schlugen sich im laufenden Jahr insgesamt betrachtet nicht schlecht. Die Produkte verloren seit Jahresbeginn im Schnitt ein Prozent. Fonds mit hohem Rohstoffanteil litten deutlich stärker als der Durchschnitt.

High-Yield-Markt ist kein Ponyhof
Klar ist: Junk Bonds und auch die zugehörigen Fonds bergen vergleichsweise hohe Risiken. Dessen sollten sich Anleger bewusst sein, mahnen die Morningstar-Experten. Die Papiere werden oft in Zeiten ausgegeben, in denen die Wirtschaft gut läuft. Trüben sich die Aussichten ein, gerät das gesamte Marktsegment unter Druck – das ist derzeit zu beobachten. Bleibt der Ölpreis noch länger niedrig, dürfte sich die Lage weiter verschärfen. Ein Weltuntergang sei das aber nicht – sondern eine ganz normale Korrektur. (fp)