Bei Hochzinsanleihen bietet sich derzeit "ein historisch gesehen attraktiver Einstiegspunkt". Davon ist Thomas Hanson überzeugt, Head of European High Yield bei Aegon Asset Management. "In den vergangenen zehn Jahren gab es nur sehr wenige Möglichkeiten, mit einer Rendite von über acht Prozent in den Markt einzusteigen", schreibt der Portfoliomanager in einem aktuellen Marktkommentar. "Historisch gesehen führten Investitionen bei Renditen von über acht Prozent zu überdurchschnittlichen Gesamtrenditen."

Hanson hat analysiert, wie der ICE BofA Global High Yield Index seit 2008 abgeschnitten hat, wenn die Anfangsrendite über diesem Niveau lag: Auf Ein-, Drei- und Fünfjahresbasis ergab sich in diesen Fällen eine annualisierte Performance zwischen elf und 19 Prozent. "Nach vielen Jahren niedriger Zinsen bietet der Hochzinsmarkt derzeit eine attraktive Gesamtrendite", lautet Hansons Fazit. "Außerdem dürften die deutlich unter dem Nennwert liegenden Anleihekurse ein positives Kurssteigerungspotenzial bieten."

Firmen punkten mit recht soliden Fundamentaldaten
Mit Spreads (Risikoaufschlägen) um 500 Basispunkte preise der Markt einen rezessiven Abschwung noch nicht vollständig ein. Deshalb könnten die Risikoaufschläge noch größer werden, was die Kurse der Hochzinsanleihen belasten würde. "Wir sind jedoch der Meinung, dass sich die Spread-Ausweitung im Vergleich zu früheren Abschwüngen in Grenzen halten könnte, da der Markt eine höhere Qualität aufweist", so der Aegon-AM-Manager.

Auch der von vielen Marktbeobachtern erwartete Anstieg der Firmenpleiten bereitet ihm keine großen Sorgen. "Die Ausfälle bei den Unternehmen werden niedriger bleiben, als es in Rezessionszeiten üblich ist", ist Hanson überzeugt. Viele High-Yield-Emittenten wiesen solide Fundamentaldaten auf. "Die meisten Unternehmen sind gut positioniert, um einen Abschwung zu überstehen." (bm)