Der Sparer-Pauschbetrag, der auf Kapitaleinkünfte anfällt, wird zum Januar 2023 angehoben – und bringt damit Steuererleichterungen für rund 4,7 Millionen Deutsche. Durch die Entlastungen entgehen dem Staat 320 Millionen Euro, davon 160 Millionen Euro dem Bund, 140 Millionen Euro den Ländern und 20 Millionen Euro den Gemeinden. Das schreibt die Wochenzeitung "Welt am Sonntag" (WamS) mit Bezug auf das Bundesfinanzministerium. Für Einzelpersonen sind Kapitaleinkünfte aus Zinsen, Dividenden und dem Verkauf von Wertpapieren künftig statt wie bisher bis 801 Euro dann bis 1.000 Euro steuerfrei, für Ehepaare bis 2.000 Euro.

Die Bewertung der Entlastungsmaßnahmen fällt allerdings unterschiedlich aus. Marc Tüngler, Hauptgeschäftsführer der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz, hält die Freibeträge angesichts der Inflation für nicht hoch genug, zitiert die WamS: "Gerade Menschen mit einem geringen Einkommen werden von niedrigen Freibeträgen und damit hohen Steuerabzügen abgeschreckt, mehr Geld auf die hohe Kante zu legen." Anders sieht das laut WamS der finanzpolitische Sprecher der Linksfraktion, Christian Görke: Die Maßnahme entlaste nur 4,7 Millionen Menschen, koste den Staat angesichts der Schuldenbremse aber unverhältnismäßig viel Geld. (fp)