Die Geldpolitik bleibt die entscheidende Stellgröße für die Anlagepolitik, sagt Christian Heger, Chief Investment Officer (CIO) bei HSCB Global Asset Management. Der recht klare Fahrplan der Europäischen Zentralbank (EZB) erlaube es, sich auf das Wesentliche, also aktuelle Bewertungen und zukünftige Ertragsperspektiven zu konzentrieren. Staatsanleihen von entwickelten Ländern seien weiterhin unattraktiv, daran änderten auch vereinzelt steilere Zinskurven nichts, so Heger. In den Emerging Markets sieht er dagegen noch gute Gelegenheiten im Zinssegment.

Auf längere Sicht böten Risiko-Assets wie Aktien das größere Potenzial. Bei den stark gestiegenen Kursen seien jedoch Gewinnmitnahmen zu erwarten, die Bewertungsrelationen hätten sich verschlechtert. "Kurzfristig ist eine Konsolidierungsphase überfällig", sagt Heger. HSBC habe die Aktiengewichtung insgesamt deshalb auf "Neutral" zurückgenommen. Besonders zurückhaltend ist der Fondsanbieter bei US-Aktien. Bei Schwellenländertiteln komme es weiterhin auf selektives Vorgehen an.

Konjunktur läuft rund
Grundsätzlich läuft die Konjunktur in den USA und in Europa rund, so Heger. Die meisten Unternehmen blickten positiv in die Zukunft und ließen sich durch politische Risiken nicht beirren. Deshalb sei der Anstieg der Aktienkurse in den vergangenen Wochen auch wenig überraschend. "Nach einer kurzen Verunsicherung kam wieder eine positive Grundstimmung auf", sagt Heger. Daran werde sich künftig auch nichts ändern – Konsolidierungsphase hin oder her. (fp)