Für Aktionäre ist die Hauptversammlung das wichtigste Organ, um ihre Rechte wahrzunehmen. Zudem wird dort über die Dividende entschieden. Findet die Veranstaltung nicht wie geplant statt, verzögert sich auch die Ausschüttung. Nun könnte Aktionären genau das blühen: Aus Angst vor einer weiteren Verbreitung des Coronavirus denken nämlich zahlreiche Unternehmen darüber nach, ihre Hauptversammlungen zu verschieben. Auch die Politik drängt verstärkt auf das Verbot von Veranstaltungen mit größeren Menschenmengen.

Das Deutsche Aktieninstitut (DAI) plädiert mit deutlichen Worten gegen einen solchen Schritt und fordert die Zulassung von Einzelfallprüfungen bei Hauptversammlungen. Denn diese seien keine herkömmlichen Vergnügungsveranstaltung wie ein Konzert oder ein Fußballspiel. "Unternehmen, die gesetzlich verpflichtet sind, Hauptversammlungen abzuhalten, sollten im Dialog mit den zuständigen Behörden entscheiden, ob und unter welchen Auflagen die Durchführung möglich ist", heißt es in einer Mitteilung, die der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (FAZ) vorliegt.

Unternehmen sollten Alternativen nutzen
In dem Schreiben weist das Institut zudem darauf hin, dass es durchaus Alternativen zur Präsenzveranstaltung gibt. So sieht das Aktiengesetz mittlerweile diverse Möglichkeiten für den Einsatz neuer Medien bei der Durchführung der Hauptversammlung vor. Mit einer Einschränkung: Ein Aktionärstreffen vollends online abzuhalten, ist derzeit noch nicht möglich. (fp)