Die Immobilienpreise kletterten im vergangenen Jahr immer weiter, und auch bei der durchschnittlichen Darlehenssumme jagte ein Rekord den nächsten. Seinen vorläufigen Höhepunkt erreichte der Wert im Dezember, zeigt eine aktuelle Auswertung des Baufinanzierers Dr. Klein: Durchschnittlich 319.000 Euro Fremdkapital liehen sich die Deutschen, im Jahresdurchschnitt 2020 waren es noch 285.000 Euro. Das entspricht einem Plus von 7,7 Prozent. Im Oktober 2021 sah es noch nach einer Trendwende aus, als erstmals im vergangenen Jahr die durchschnittliche Darlehenshöhe zurückging statt zu steigen. Nun ist klar: Diese Entwicklung war nicht von Dauer.  

Quelle: Dr. Klein

Um die hohen Darlehenssummen zu stemmen, mussten die Kreditnehmer im Schnitt ihre monatliche Tilgungsrate niedriger ansetzen als zuvor: Im Dezember lag der anfängliche Tilgungssatz durchschnittlich bei 2,65 im Vergleich zu 2,81 Prozent Anfang 2021. "Grundsätzlich gilt: Je höher die Tilgung ist, desto schneller ist das Darlehen zurückgezahlt", kommentiert Michael Neumann, Vorstandsvorsitzender von Dr. Klein, die Entwicklung. "Nichtsdestotrotz liegt der Tilgungssatz noch immer klar im empfohlenen Bereich zwischen zwei und drei Prozent."

Längere Zinsbindungsfristen
Immerhin bringen die Darlehensnehmer inzwischen deutlich mehr Eigenkapital mit als zuvor: Der fremdfinanzierte Anteil der Immobilienkaufsumme betrug im Dezember 83,77 Prozent – ein Jahr zuvor war es noch ein Prozentpunkt mehr. Generell ist das Bedürfnis nach Sicherheit bei den Deutschen gestiegen: Darlehensnehmer gingen im Dezember meist Zinsbindungsfristen von 13 Jahren und acht Monaten ein. Ein halbes Jahr zuvor waren es 13 Jahre und drei Monate. (fp)