Bundesjustizminister Heiko Maas hat in einem Interview mit der "Rheinischen Post" angekündigt, bei der im März in deutsches Recht umgesetzten Wohnimmobilien-Kreditrichtlinie (WIKR) nachbessern zu wollen. Insbesondere ältere Menschen hätten durch die neuen Anforderungen erbehliche Schwierigkeiten, entsprechende Kredite bewilligt zu bekommen. "Es darf nicht sein, dass gerade ältere Bankkunden wegen dieser EU-Richtlinie eventuell nur noch schwer einen Kredit erhalten. Diese nicht gewünschte Wirkung gehört abgeschafft, und zwar schnell", sagte der SPD-Politiker.

Maas erklärte, er sei bereits in Gesprächen mit dem Bundesfinanzministerium, um "etwaige Rechtsunsicherheiten" abzubauen. Es sei möglich, die Umsetzung der Richtlinie noch einmal anzupassen beziehungsweise auf dem Verordnungsweg oder über die Bankenaufsicht Bafin für mehr Klarheit zu sorgen. Diese Fragen will Maas in den kommenden Wochen diskutieren und der Bundesregierung schließlich ein entsprechendes Konzept vorlegen.

Initiative für erleichterte Immobilienkreditvergabe läuft
Die Bundesländer Baden-Württemberg, Hessen und Bayern haben im Bundesrat bereits eine Initiative für eine erleichterte Immobilienkreditvergabe gestartet. Sie fordern eine Rücknahme der neuen Richtlinie. Das Regelwerk soll verhindern, dass sich Verbraucher bei Immobilienkrediten überschulden. Die Banken sollen Immobiliendarlehen daher nur vergeben, wenn das Einkommen des Kreditnehmers für die Komplett-Abzahlung zu Lebzeiten ausreicht. (fp)