"Wir haben beobachtet, dass viele Anleger bei Investitionen in Schwellenländern auf eine wachstumsorientierte Aktienstrategie setzen, da ein Markenzeichen der Schwellenländer eben das Wachstum ist", sagt Richard Pzena, Gründer und Co-CIO von Pzena Investment Management. Die Forschung habe aber gezeigt, dass es keine verlässliche Korrelation zwischen BIP-Wachstum und Aktienperformance gebe. Die schnelle wirtschaftliche Entwicklung der Schwellenländer ist in den Augen von Pzena also kein Argument für einen wachstumsorientierten Anlagestil.

Nach seiner Erfahrung funktioniert wertorientiertes Anlegen in den Schwellenländern aus genau denselben Gründen wie überall sonst: "Menschen sind emotionale Wesen, die dazu neigen, auf kurzfristige Ereignisse überzureagieren oder die Wahrscheinlichkeit eines zukünftigen Ereignisses falsch einzuschätzen", so Pzena. Und Schwellenmärkte seien noch anfälliger für die Zyklen von Angst und Euphorie – sprich: Überreaktion – als die Industrieländer-Pendants.

Pzena ist deshalb überzeugt, dass ein bewertungsbasierter Ansatz in den Schwellenländern sogar besser funktioniert als in den Industrieländern. Da weniger als 20 Prozent der Emerging-Markets-Strategien als wertorientiert eingestuft werden, sei das Gros der Investoren gegenüber dieser attraktiven Anlagemöglichkeit aber unterdurchschnittlich exponiert, so Pzena. (fp)