Bisher gibt es sie nicht, aber sie werden so breit diskutiert wie kaum ein anderes Thema: ETFs auf die Kryptowährung Bitcoin. "Sollten solche Indexfonds jemals kommen, wären sie ein absurdes und in sich paradoxes Finanzprodukt", sagt Lars Reiner, Gründer und Geschäftsführer des digitalen Vermögensverwalters Ginmon. Wer sein Geld langfristig und gewinnbringend anlegen wolle, sollte lieber die Finger von Bitcoin-ETFs lassen, rät er.

Für seine ablehnende Sicht auf Kryptowährungs-ETFs nennt Reiner mehrere Gründe: So würde ein Bitcoin-ETF die Grundidee des ETF-Konzeptes torpedieren, findet er: "Diese Produkte sind dazu gedacht, eine breite Streuung des Vermögens zu ermöglichen. Mit einem Bitcoin-ETF, der sich nur auf eine einzige digitale Währung fokussiert, ist Diversifikation nicht möglich."

Weiterhin sei ein solches Produkt höchst riskant, eine Blasenbildung wahrscheinlich. Und nicht zuletzt sei ein Bitcoin als Zahlungsmittel untauglich. "Die Technologie dahinter, die Blockchain, hat ohne Frage Zukunft. Das muss beim Bitcoin aber nicht der Fall sein", so Reiner. Sinnvoll sei allenfalls ein ETF auf einen Korb von ausgesuchten Kryptowährungen. Hier einen sinnvolle Vorauswahl zu treffen, ist aber nahzu unmöglich. Denn von den miteinander konkurrierenden digitalen Devisen gibt es derzeit mehr als 1.300.

No-Go für seriöse Investoren
Der Bitcoin und die mit ihm verbundenen Futures und Fonds sind einzig und allein etwas für Spekulanten, sagt Reiner. Für andere Anleger seien sie dagegen "ein absolutes No-Go". Wer sein Geld langfristig anlegen möchte und auf Sicherheit achtet, sollte bei ETFs bleiben, die ihr Geld auf real existierende Unternehmen verteilen, sagt Reiner. (fp)