Die europäischen Börsen könnten im laufenden Jahr zur Wall Street aufschließen, sagt Paul Ehrlichman, Fondsmanager bei der Legg-Mason-Tochter Clearbridge Investments. Die wirtschaftliche Erholung in Europa breitet sich auf immer mehr Länder aus und hat seit Jahresbeginn noch einmal deutlich angezogen. Die Bankenkrise scheint endgültig ausgestanden, europäische Finanzinstitute stellen nun auch wieder mehr Kapital für kleine und mittelgroße Unternehmen zur Verfügung.

Man könne bereits einen Boom beim freien Cashflow in Frankreich sehen und eine Entschuldung bei Unternehmen in ganz Europa, stellt der Fondsmanager fest. "Unternehmenskredite sind auf einem historischen Tief, die Kosten für Staatsschulden fallen – sogar in ehemals problembelasteten Ländern wie Griechenland." Gemeinsam mit den Konsumausgaben sorgt das Wachstum bei privaten und öffentlichen Investitionen dafür, dass sich Europa nun auf einem ähnlichen Erholungskurs befindet wie die USA – nur eben mit zweijähriger Verspätung.

US-Rally ebenfalls nicht vorbei
Die Lücke zwischen Europa und den USA bei Margen, Gewinnen und relativer Performance des Aktienmarktes sollte sich langsam schließen, sagt Ehrlichman. Zugleich rechnet er damit, dass es auch in den Vereinigten Staaten noch Luft nach oben gibt. Die Unternehmensgewinne könnten weiter anziehen. In der Folge dürfte sich der Bullenmarkt weiter ausbreiten und auch zyklische Werte und Finanztitel erfassen. (fp)