Lange Zeit bremsten die strikten Lockdowns in China die Entwicklung der asiatischen Aktienmärkte. Nach der Öffnung des Landes entfaltet sich auch durch die weiterhin unterstützende Geldpolitik wieder eine Aufschwungsdynamik. Zwar habe sich dies bereits in allmählich steigenden Aktienkursen gezeigt, sagt Robin Beugels, Leiter Investment Management & Client Solutions bei Merck Finck. "Aber noch sind die Ausgangsbewertungen niedrig, die Gewinnerwartungen hoch, und die volle Wirkung des von der Wiedereröffnung angetriebenen Wachstums ist noch nicht vollständig in den Aktienmärkten eingepreist."

Die Privatbank schichte einen Teil ihres Schwellenländerengagements zugunsten des asiatisch-pazifischen Raumes um. Gleichzeitig erhöhe Merck Finck auch die direkte Positionierung in Japan, das ebenfalls von einem Wiedererstarken der chinesischen Konjunktur profitieren sollte.

Staatsanleihen westlicher Industrieländer
Gen Westen blickt Merck Finck hingegen bei Anleihen. Angesichts der jüngsten und erwarteten weiteren Leitzinserhöhungen in den USA und Europa sei die Renditedifferenz, die Staatsanleihen der Schwellenländer in Hartwährung bieten, nicht mehr so attraktiv wie noch zu Ende des vergangenen Jahres. "Mit sicheren Anleihen der Industrieländer können wir aktuell eine ähnlich gute Rendite erzielen, ohne das Kreditrisiko in den Schwellenländern eingehen zu müssen", sagt Beugels.

Daher baue Merck Finck in den Portfolios Staatsanleihen der Schwellenländer ab, zugunsten von Staatsanleihen mit hoher Qualität aus den westlichen Industrieländern. Da deren Zentralbanken möglicherweise mehr Zinserhöhungen vornehmen als von den Märkten derzeit erwartet, verkürzen die Münchener die Duration bei ihren Staatsanleihen-Einzelpositionen und damit auch auf Portfolioebene. "Mit diesem Schritt verringern wir die Sensitivität der Anleihenallokation hinsichtlich Zinsschwankungen und erhöhen gleichzeitig ihre Qualität, was auf Portfolioebene zu einer leichten Reduzierung des Gesamtrisikos führt", erklärt Beugels. (fp)