Bereits zum Ende dieses Jahres könnten die weltweiten Dividenden den Vor-Pandemie-Höchststand übertreffen, schätzen Experten der Investmentgesellschaft Janus Henderson. Im dritten Quartal sind die Ausschüttungen von Unternehmen laut des Global Dividend Index der Fondsgesellschaft rasant gestiegen: Im Vergleich zum Vorjahr kletterten die Dividenden auf bereinigter Basis um 22 Prozent auf 403 Milliarden US-Dollar. Diese Entwicklung hat Janus Henderson dazu veranlasst, die Prognose für das Gesamtjahr 2021 von 1,39 Billionen US-Dollar im letzten Quartal auf 1,46 Billionen US-Dollar anzuheben.

Weltweit haben dem Index zufolge 90 Prozent der Unternehmen ihre Dividende zuletzt entweder erhöht oder zumindest konstant gehalten. Das spiegele die rasche Normalisierung der Dividendenentwicklung im Zuge der weltweiten Erholung wider. Dass diese nun schneller einzutreten scheint, als ursprünglich erwartet, schreiben die Experten verschiedenen Effekten zu, unter anderem den steigenden Rohstoffpreisen, die bei vielen Unternehmen zu Rekordgewinnen führten. Insbesondere hätten Bergbauunternehmen profitiert: Mehr als zwei Drittel des Ausschüttungswachstums im Vergleich zum Vorjahr entfiel dem Index zufolge auf Unternehmen aus dieser Branche. Auch der Bankensektor leistet laut Janus Henderson einen erheblichen Beitrag, "vor allem, weil viele Aufsichtsbehörden die Ausschüttungsbeschränkungen aufgehoben haben und die Wertminderungen von Krediten geringer als erwartet ausfielen".

Langsamere Erholung in Deutschland
Deutschland hinkt allerdings hinterher: Generell sind die Dividenden 2021 in Deutschland auf bereinigter Basis im Vergleich zum Vorjahr sogar leicht geschrumpft – auch für die Experten ist das überraschend. "Wir gehen jedoch davon aus, dass sich dies spätestens 2022 ausgleichen wird", schätzt Daniela Brogt, Vertriebsleitung für Deutschland und Österreich bei Janus Henderson Investors. (fp)