Die Lebenserwartung steigt, Deutschlands Rentner werden immer älter. Das hat Konsequenzen: Senioren erhalten immer länger Altersbezüge, zeigen neue Zahlen der Deutschen Rentenversicherung (DRV). Während Ruheständler vor zehn Jahren durchschnittlich 18,5 Jahre lang Rente bekamen, beträgt die durchschnittliche Bezugsdauer aller Renten heute mehr als 20 Jahre, berichtet "Spiegel Online". 

Die höhere Lebenserwartung sei ein Grund für diese Entwicklung, heißt es von der DRV. Ein weiterer sei, dass die Generation der "Babyboomer", also die zwischen 1960 und 1965 geborenen Jahrgänge, jetzt in Rente gehen. Diese Generation starte im Vergleich zu den vorhergehenden früher in den Ruhestand, schreibt "Spiegel Online". Das gilt vor allem für "Babyboomer", die einer körperlich anstrengenden Arbeit nachgehen. Der frühere Renteneintritt wirkt sich zum einen auf die Rentenbezugsdauer aus, zum anderen auf die Zahl der Erwerbstätigen, die dem Arbeitsmarkt künftig zur Verfügung stehen.  

Immer weniger Beitragszahler 
Dem Statistischem Bundesamt zufolge könnten dem deutschen Arbeitsmarkt im Jahr 2030 nur noch 42,6 Millionen Menschen zur Verfügung stehen – eine Million weniger als im Jahr 2019. Bis zum Jahr 2060 könnte die Zahl der Erwerbstätigen sogar auf rund 38,5 Millionen sinken. Das wäre eine schwere Belastung für das umlagefinanzierte Rentensystem. Der wissenschaftliche Beirat beim Bundeswirtschaftsministerium und das Ifo-Institut forderten deshalb zuletzt, das Renteneintrittsalter noch höher zu setzten.  

Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger warnt bei "Spiegel Online": "So wie es jetzt ist, wird das Rentensystem nicht dauerhaft bestehen können." Trotzdem sollen die Renten zunächst weiter steigen, vor allem nach der jüngsten Nullrunde. 4,8 Prozent mehr soll es in den alten Bundesländern laut Rentenversicherungsbericht ab Juli kommenden Jahres geben, in Ostdeutschland 5,56 Prozent. (fp).