Laut den Anlagestrategen von J.P. Morgan Asset Management ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Weltwirtschaft in eine Rezession abrutscht, in den vergangenen Wochen enorm gestiegen. Sie betrachten einen globalen Abschwung mittlerweile als Basisszenario. Dafür nennen sie nicht nur einen einzigen Grund, sondern gleich vier: den Angebotsschock wegen des Shutdowns in China, den Nachfrageschock durch die Anti-Corona-Maßnahmen in vielen Ländern, den Ölpreiseinbruch sowie den Liquiditätsschock an den Finanzmärkten.

Die Investmentgesellschaft konzentriert sich vor diesem Hintergrund darauf, Risiken zu minimieren. Ihre Experten haben ihre Portfolios dafür mit erstklassigen Anleihen ausgestattet. Durch ein sorgfältiges Bonitätsmanagement wollen sie Ausfälle vermeiden. "Wenn die USA in eine Rezession abrutscht, werden die Ausfallquoten steigen und die Märkte für Unternehmensanleihen werden sich weiter verbilligen. Das gilt insbesondere für Unternehmensanleihen geringer Bonität", erklärt Robert Michele, Chefanlagestratege für Anleihen bei J.P. Morgan Asset Management.

Chancen nutzen – aber erst später
Anleihen aus den Schwellenländern sind zwar angesichts der aktuellen Renditeniveaus attraktiv. In diesem Bereich wartet Michele allerdings noch ab: Erst müssen die Risiken sinken, dann erst zieht er ein Investment in Betracht. "Möglicherweise werden Anlagechancen geschaffen, aber Geduld könnte sich mehr auszahlen", sagt er. "Unserer Erfahrung hat uns gezeigt, dass irgendwann die Zeit kommen wird, um die Märkte nach Einzeltiteln und günstigen Bewertungen zu durchforsten. Bis dahin setzen wir auf Kapitalerhalt." (fp)