Für die Eurozone ist 2017 ein Jahr der politischen Umbrüche. Anleger befürchten, dass Anti-Euro-Parteien erstarken und die Zukunft der Währungsunion gefährden könnten. Bisher hat sich diese Sorge allerdings als unbegründet erwiesen: Sowohl in den Niederlanden als auch in Frankreich erteilten die Wähler populistischen, Euro-feindlichen Kandidaten eine Absage. In Deutschland ist die Gefahr eines Wahlsiegs der AfD im September minimal, sagen die Experten des Fondsanbieters J.P. Morgan Asset Management.

Das größte Risiko sehen die Analysten derzeit in Italien, wo es weniger Befürworter der Gemeinschaftswährung gibt als in anderen europäischen Ländern. Selbst dort betrachten sie aber ein Euro-Referendum nach der nächsten Parlamentswahl nicht als wahrscheinlichstes Szenario. Ein Wahlsieg der Euro-kritischen Fünf-Sterne-Bewegung ist längst keine ausgemachte Sache. Um eine Koalitionsregierung mit anderen populistischen Parteien wie Lega Nord und Forza Italia zu bilden, müsste die Fünf-Sterne-Bewegung zudem enorme ideologische Hürden überwinden.

Aufwärtspotenzial für europäische Aktien
Insgesamt ist die Gefahr, dass die Eurozone zerfällt, deutlich gesunken, heißt es von J.P. Morgan AM. Mit dem Wahlsieg EU-freundlicher Kandidaten in Frankreich und in den Niederlanden hat das politische Risiko in Europa seit Jahresbeginn deutlich nachgelassen. Trotzdem ist mehr als die Hälfte des Geldes, das seit Januar vergangenen Jahres aus europäischen Aktien abgezogen wurde, noch nicht wieder zurückgekehrt. Das ist ein Indiz dafür, dass Europas Aktienmärkte weiteres Aufwärtspotenzial haben. (fp)