Die vergangenen 18 Monate bescherten europäischen Banken fortlaufende Gewinnsteigerungen. Damit könnte nach Ansicht von JP-Morgan-Analysten in diesem Jahr Schluss sein. Da der Zinsgipfel erreicht zu sein scheint, neigt sich auch das Gewinnwachstum der Banken, insbesondere im zinssensiblen Kreditgeschäft, dem Ende entgegen. Das schreiben die Analysten Kian Abouhossein und Sofie Peterzens in einer Mitteilung vom Dienstag (16.1.), die "Bloomberg" vorliegt. Sie stuften ihre Empfehlung für die Aktien von vier Banken herab.

Begrenztes Potenzial
"Wir sind an einem Punkt angelangt, an dem sich die Herabstufungen der Gewinne je Aktie beschleunigen werden", so die Analysten. "Wir sehen ein Ende des Gewinnwachstums im Jahr 2024, und nach einem fulminanten Wachstum der Nettozinserträge von 22 Prozent im Jahr 2023 erwarten wir ein begrenztes Wachstum der Nettozinserträge in den Jahren 2024 bis 2025."

Die JP-Morgan-Analysten gehen inzwischen davon aus, dass die Zinssätze langfristig um etwa ein Prozent niedriger liegen werden als bisher angenommen. Als Konsequenz senkten sie ihre Prognosen für den Gewinn je Aktie der europäischen Bankhäuser für den Zeitraum 2025/2026 um durchschnittlich vier bis fünf Prozent. Sie stuften die spanische Sabadell, die niederländische ABN Amro, die italienische Banco BPM und die Bank of Ireland herab.

Gleichzeitig verwiesen sie auf mehrere Geldhäuser, bei denen Gewinneinbußen ein geringeres Risiko darstellen und die weniger stark von Zinserträgen abhängig sind. Zu ihren Favoriten gehören zum Beispiel die UBS, die Deutsche Bank und Intesa Sanpaolo. (Bloomberg/aa)