Das weltweit nachlassende Wirtschaftswachstum verlangt nach einer lockeren Geldpolitik. Zwar leide darunter der europäische Staatsanleihemarkt, sagt Guy de Blonay, Fondsmanager bei Jupiter Asset Management. "Andererseits bietet der globale Finanzsektor weiterhin einige interessante Investmentmöglichkeiten - nicht nur trotz, sondern vor allem wegen der Zinsentwicklung."

Die US-Banken befinden sich laut de Blonay in guter Verfassung. Die Stresstests der Notenbank Fed hätten sie erfolgreich überstanden, was zu Aktienrückkäufen und Dividenden im Wert von 136 Milliarden US-Dollar geführt hätte – rund zehn Prozent ihrer gesamten Marktkapitalisierung. Damit verfügen die Banken über relativ viel Kapital, das sie im Fall einer Krise Investoren zurückgeben könnten.

Niedrigzinsumfeld beschleunigt Wachstumstrend der Finanzbranche
Profiteure von sinkenden Zinsen seien voraussichtlich innovative Unternehmen, sagt der Fondsmanager. "Also solche Finanzinstitute, bei denen unterm Strich mehr herauskommt und die den Strukturwandel akzeptieren." Dazu gehörten etwa Institute, die im Bereich des elektronischen Zahlungsverkehrs tätig sind. Niedrige Zinsen könnten somit den "langfristigen strukturellen Wachstumstrend in der globalen Finanzdienstleistungsbranche beschleunigen", so de Blonay. (fp)